Orhan Gazi Moschee Datteln

Seit 1994 beten die Mitglieder der Türkisch Islamischen Gemeinde in ihrer damals neuerbauten Moschee. Als Architekten konnte die Gemeinde den Dattelner Wolfgang Szubin verpflichten.

 

 

 

In ortsnaher, zentraler Lage wird das benachbarte Gebäude am Südring 155 bereits seit 1984 als Treffpunkt des Vereins genutzt. Das in expressionistischer Formensprache in den 1920er Jahren erbaute Wohnhaus, ein zweigeschossiger Putzbau auf Klinkersockel, fällt auf durch sein Spitzbogenportal und durch die Spitzbögen bei den Sockelfenstern. Das Haus, das lange Jahre als Arztvilla diente, wird 1990 als Beispiel für den Baustil der „Neuen Sachlichkeit“ in Datteln in die Denkmalliste der Stadt aufgenommen.


Heute dient der Altbau der Türkisch Islamischen Gemeinde als Kulturzentrum, in dem Koranschulungen, Sprachkurse und kleinere Veranstaltungen durchgeführt werden. Ein zweiter Waschraum für die rituelle Waschung von Händen, Armen, Mund, Nase, Gesicht und Füßen, die die Gläubigen vor jeder gottesdienstlichen Handlung vollziehen sollen, erleichtert die Abläufe an Tagen mit großem Andrang, wie etwa beim verpflichtenden Freitagsgebet.

Das Moscheegebäude selbst besticht durch seine Kuppel, die von einem liegenden Sichelmond, dem Symbol der muslimischen Gemeinschaft, gekrönt wird. Im Innern ist der zentrale Gebetsraum geprägt durch die Predigtkanzel, die nach Mekka hin ausgerichtete Gebetsnische, den Lehrstuhl und den Muezzinplatz. An den Wänden prunken blau-weiße Fliesen, die aus einer Manufaktur in der türkichen Stadt Kütahya stammen, die bekannt ist für ihre farbenprächtig verzierten Tonwaren und Fliesen. Auch die Fliesenleger kamen damals aus der Türkei. Von der Decke strahlen neue vielarmige Leuchter, die ebenfalls aus der Türkei beschafft wurden.


Gebetsraum und Galerie bieten Platz für etwa 300 Personen, bei größeren Feiern und Festen können weitere 400 Gläubige im Freizeit- und Aufenthaltsraum im Erdgeschoss und in den Nebenräumen des Nachbargebäudes am Gebet teilnehmen. In naher Zukunft möchte der Verein das Gebäude um ein Minarett vervollständigen, für das bereits in der ursprünglichen Planung – an der Rückseite des Hauses – eine Fläche vorgesehen ist.