Neue Pläne für das alte Opel-Gelände am Schemm

Dattelner Architekt will Seniorenheim bauen

 

In ihrer Ausgabe vom 01. August 2023 berichtet die Dattelner Morgenpost, dass der Dattelner Architekt Gerd Huthwelker plant, auf dem seit vielen Jahren brach liegenden und augenblicklich stark verwilderten Grundstück zwischen der Ahsener Straße und dem Schemm ein Seniorenwohnheim mit 80 Plätzen zu bauen.

 

Nach Angaben Huthwelkers hat sein Unternehmen das Grundstück inzwischen erworben. Neben dem Seniorenwohnheim sind noch elf bis zwölf Eigentumswohnungen geplant, die auf dem Grundstück zur Parkplatzseite hin errichtet werden sollen. Der Bauherr geht davoin aus, dass im November dieses Jahres mit dem Abriss des alten Autohauses begonnen wird. Baustart soll dann im Frühjahr 2024 sein.

 

 

Hier der Bericht der Dattelner Morgenpost:

Neues Seniorenwohnheim in Datteln

Im Frühjahr 2024 sollen die Bagger am Schemm anrollen

 

Von Uwe Wallkötter Redakteur , Dattelner Morgenpost , 01. August 2023

 

Pläne für das Innenstadt-Filetgrundstück Schemm gab es in den letzten Jahren genug. Passiert ist nichts. Das soll sich im kommenden Frühjahr ändern.

 

Für viele Dattelner ist es ein Dorn im Auge. Der Zustand des letzten Innenstadt-Filetgrundstücks, dem Schemm, ist alles andere als einladend. Unkraut, wuchernde Brombeersträucher, das vergammelte alte Opel-Autohaus, und das alles mitten in der City. Doch jetzt scheinen die Tage dieses abstoßenden Bildes gezählt. Architekt Gerd Huthwelker bestätigte auf Anfrage unserer Redaktion, dass voraussichtlich im Frühjahr mit dem Neubauprojekt begonnen werden kann.

Auf dem alten Opel-Gelände haben am Montag erste Rodungsarbeiten begonnen. © Uwe Wallkötter


 

Am Montag (31.7.) waren mehrere Arbeiter auf dem Grundstück in Aktion. Es seien erste Rodungsarbeiten als vorbereitende Maßnahme, so Gerd Huthwelker. Die wuchernden Büsche sollen verschwinden, um Platz zu schaffen für Messungen hinsichtlich der Tragfähigkeit des Bodens für die spätere Gründung des Neubaus.

 

Seniorenwohnheim mit 80 Plätzen geplant

Wie der Architekt erläutert, soll am Schemm ein neues Seniorenwohnheim mit 80 Plätzen entstehen. Der Bedarf dafür ist in Datteln angesichts des demografischen Wandels allemal gegeben. In der Vergangenheit gab es im Kreis Recklinghausen eher ein Überangebot an Pflegeplätzen in Altenheimen.

 

SDie Situation hat sich inzwischen aber geändert. Einfacher macht die geplante zusätzliche Versorgung der Umstand, dass sich der Kreis als zuständige Behörde von der verbindliche Pflegebedarfsplanung verabschiedet hat. Das heißt, ein aufwendiges Ausschreibeverfahren ist damit hinfällig. Das neue Seniorenwohnheim muss nur den Vorgaben des sogenannten Wohn- und Teilhabegesetzes entsprechen. Dabei geht es um Einzelzimmerquote, Bäderanzahl, Raumgrößen etc.

 

Nach Angaben Huthwelkers hat sein Unternehmen inzwischen das Grundstück erworben. Neben dem Seniorenwohnheim sind noch elf bis zwölf Eigentumswohnungen geplant, die auf dem Grundstück zur Parkplatzseite hin errichtet werden sollen. Der Bauherr geht davoin aus, dass im November dieses Jahres mit dem Abriss des alten Autohauses begonnen wird. Baustart soll dann im Frühjahr 2024 sein. Seitens der Stadtverwaltung werden die Pläne Huthwelkers begrüßt. Datteln kann damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: den Bedarf für zusätzliche Altenheimplätze decken und die Beseitigung des innerstädtischen Schandflecks.

Der Neubau am Tigg war das letzte Projekt des Architekten Gerd Huthwelker – hier mit seinem Geschäftspartner Kai-Uwe Großhanten (l.). Jetzt plant Huthwelker ein Altenheim und Eigentumswohnungen am Schemm. © Martin Pyplatz


 

Herforder meldete Insolvenz an

Die ersten Pläne für eine Schemmbebauung sorgten in Datteln für eine kontroverse Debatte. Das Unternehmen ten Brinke wollte dort ein Einkaufszentrum mit Kaufland als Ankermieter und einen Elektro-Fachmarkt installieren. Dagegen regte sich Widerstand bis hin zu einem Bürgerbegehren, in dessen Verlauf die Dattelner Politik das 18 Mio. Euro teure Bauvorhaben 2015 begrub. Drei Jahre später gab es neue Hoffnung für das 5000 Quadratmeter große Areal. Das Herforder Unternehmen Vermcon präsentierte neue Pläne für hochwertigen, innenstadtnahen Wohnraum mit Tiefgarage in Kombination mit Arztpraxen und Pflegedienst. Anfang 2019 sollte der Bauantrag eingereicht werden. Aber es kam anders. Das Unternehmen aus Herford meldete Insolvenz an.