DATTELN. Die Bürgerinitiative „(BI) Leerstand verhindern“ will am heutigen Samstag weitere Unterschriften gegen die Baupläne für den Schemm-Platz sammeln – und die Unterschriftensammlung dann abschließen. Bislang hat die Initiative nach eigenen Angaben mehr als 4700 Unterschriften beisammen – mehr als doppelt so viele, wie sie für den ersten Schritt in ihrem Kampf gegen das geplante Einkaufszentrum braucht. Am Samstag, 28. Mai, stehen Vertreter der BI letztmalig in der Fußgängerzone (vor dem Geschäft Tara M), um mit Bürgern über mögliche Auswirkungen des geplante Einkaufszentrums auf den bestehenden Einzelhandel in Datteln ins Gespräch zu kommen – und um weitere Unterschriften zu bekommen. Die Initiative teilt mit, dass die Unterschriftenlisten am Dienstag, 31. Mai, an Bürgermeister André Dora übergeben werden sollen. Die Stadtverwaltung wird die Listen dann prüfen. Voraussichtlich in der Sitzung am 22. Juni wird sich der Stadtrat erneut mit dem Thema Schemm-Center-Planung befassen müssen. Konkret muss der Rat entscheiden, ob er seinen Beschluss zur Einleitung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für das Einkaufszentrum vom 21. Februar aufhebt, oder nicht. Im ersten Fall wäre die Bauplanung gestoppt. Bleibt der Rat bei seiner Mehrheitsentscheidung, könnte die BI einen Bürgerentscheid per Briefwahl einleiten.

Copyright Medienhaus Bauer, Sa., 28.05.2016

 

 

 

 

 

 

 

Stadt lenkt im Schemm-Streit ein Verwaltung will nun doch ein drittes Gutachten in Auftrag geben
DATTELN. (bk) Vor dem Start ins Wochenende hat die Stadtverwaltung im Streit um das vom Stadtrat geforderte dritte Gutachten zu Auswirkungen des geplanten Einkaufszentrums auf dem Schemm eingelenkt. „Die Stadtverwaltung gibt ein neues, neutrales Gutachten in Auftrag“, kündigt Stadtsprecher Dirk Lehmanski an. Dass dieser Schritt eine Reaktion auf die massive öffentliche Kritik von Politikern, der Schemm-Zentrums-Gegner von der Bürgerinitiative „Leerstand verhindern“, sowie unseres Medienhauses ist, wollte Lehmanski auf Nachfrage nicht bestätigen. Er sagte aber: „Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass dieser Schritt der Richtige ist.“ Bis Freitag wollte die Stadt lediglich eine Überprüfung der beiden existierenden Gutachten in Auftrag geben. Jetzt soll das dritte Gutachten nicht nur die ersten beiden auf Plausibilität überprüfen, sondern auch selbst eine Antwort auf die entscheidende Frage geben, ob ein Einkaufszentrum auf dem Schemm bestehende Läden existenziell gefährden würde oder nicht. Die ersten beiden Gutachten kommen zu gänzlich unterschiedlichen Ergebnissen. Auftraggeber der Gutachten waren Schemm-Investor Ten Brinke beziehungsweise Rewe. Ein Planungsbüro soll nun als „unabhängiger Gutachter“ die Einzelhandelsverträglichkeit der geplanten Bebauung überprüfen, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Das Planungsamt werde „kurzfristig“ den Auftrag vergeben. Schon am 22. Juni solle das Ergebnis den Ratsmitgliedern vorgestellt werden. Auftraggeber ist die Stadtverwaltung. Sie wird die Kosten des dritten Gutachtens aber dem Investor in Rechnung stellen. „Dieses neue Gutachten wird in das Verfahren zur Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans einbezogen“, so Lehmanski.

Copyright 30.04.2016 MedienhausBauer

 

 

 

 

 

 

„Der Stadtrat wird kastriert“ Drittes Schemm-Gutachten: Bürgermeister steht massiv in der Kritik
Von UWE WALLKÖTTER DATTELN.
„Der Stadtrat wird kastriert“, schimpft Peter Amsel (FDP/Stadtpartei). „Ein Stück aus dem Tollhaus“, moniert Thomas Benterbusch (CDU). „Eine Farce“, kritisiert Friedrich Eckart (BI „Leerstand verhindern“). Bürgermeister André Dora steht wegen des Vorgehens der Stadtverwaltung hinsichtlich des dritten Gutachtens zum geplanten Schemm-Zentrum massiv in der Kritik. Obwohl die Politik seit August 2015 bei jeder politischen Debatte ein drittes und vor allem unabhängiges Gutachten zu den Auswirkungen des Fachmarktzentrums auf die Dattelner Innenstadt und den Handel fordert, will die Verwaltung zunächst nur die beiden bereits vorliegenden Gutachten von Investor Ten Brinke und Rewe auswerten lassen. Beide Gutachten kommen jedoch – je nach Auftraggeber – zu völlig unterschiedlichen Auswirkungen des Schemm-Zentrums. Die Fraktionen hatten ihre Forderung im letzten Rat erneuert, trotzdem hat die Verwaltung den städtebaulichen Vertrag mit dem Investor nicht entsprechend geändert und lässt dem Investor, der die Kosten für dieses Gutachten tragen müsste, ein Hintertürchen offen. Und der Vertrag, so bestätigte Stadtsprecher Dirk Lehmanski auf Anfrage unserer Redaktion, ist inzwischen von Stadt und Investor unterschrieben. Damit stellt die Stadtspitze den Stadtrat vor vollendete Tatsachen. Peter Amsel: „In dem städtebaulichen Vertrag tauchen mehrfach Formulierungen auf, die es dem Investor ermöglichen, Nein zu sagen, wenn die Verwaltung Forderungen stellt, unter anderem zu dem geforderten Gutachten.“ Die Aussage von Stadtsprecher Dirk Lehmanski, die Überprüfung der beiden Gutachten stelle bereits ein weiteres Gutachten dar (wir berichteten), empfindet Amsel als „abenteuerlich“. Zugesagt sei ein drittes Gutachten und keine Überprüfung der beiden vorliegenden Gutachten. „Man begibt sich durch diese Vereinbarung in die Hände des Investors, wenn dieser subjektiv bestimmt, dass die Erkenntnisse aus der Überprüfung ausreichen.“ Für CDU-Mann Thomas Benterbusch ist dieses dritte Gutachten eine maßgebliche Grundlage für die Politik, aber auch für die Bürger, wenn es später zum Bürgerentscheid kommen sollte. „Wir brauchen für unsere Entscheidung fundierte Daten, die weder von der einen noch von der anderen Seite beeinflusst werden. Das Gutachten hätte schon längst auf dem Tisch liegen müssen. Ich habe das Gefühl, dass man im Rathaus auf Zeit spielt.“ Auch die eigenen Parteifreunde sind „not amused“ ob des Vorgehens von Bürgermeister Dora. Fraktionschef Joachim Lehmann hatte ebenfalls Nachbesserungen im Vertrag gefordert. Neben dem Gutachten ging es auch um die verkehrliche Anbindung des Zentrums. Lehmann kündigte erheblichen Klärungsbedarf für die nächste politische Debatte an. Kritik gibt es auch von der Bürgerinitiative „Leerstand verhindern“. Deren Sprecher Friedrich Eckart bezeichnet es im Gespräch mit unserer Redaktion als falsches Vorgehen, dass der städtebauliche Vertrag für so ein wichtiges Vorhaben nicht erst im Fachausschuss diskutiert, sondern nur im Rat vorgelegt wurde. Er glaubt, dass „die Verwaltung das durchpeitschen will“. Eckart betont, dass der Bürgermeister noch im November der BI das dritte Gutachten zugesichert habe. Für den BI-Sprecher steht fest, dass die Verwaltung anders handele, als es die Politik fordert. So könne der Investor Kosten sparen. Allerdings kann Friedrich Eckart diesem Hick-Hack um das dritte Gutachten auch etwas Positives abgewinnen. „So spielt uns die Verwaltung in die Karten.“ siehe Auf ein Wort

Copyright 29.04.2016 MedienhausBauer

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Unmut ist berechtigt

Mehr als 4000 Bürger haben schon gegen die geplante Schemm-Bebauung mit einem Fachmarktzentrum unterschrieben. Es gibt massiven Widerstand, nicht erst, seit sich die Bürgerinitiative „Leerstand verhindern“ gegründet hat. Eine heiße Kiste also für die Ratspolitiker. Umso verständlicher ist deren Wunsch, ein wirklich unabhängiges Gutachten auf den Tisch zu bekommen als fundierte Basis für eine Entscheidung für oder gegen das Zentrum. Auch der Hinweis von CDU-Mann Benterbusch, dass das Ergebnis dieses Gutachtens beim Bürgerentscheid auch eine wichtige Entscheidungshilfe für die Bürger darstellen würde, ist ein gutes Argument für eben diese dritte, neutrale Untersuchung zu den Auswirkungen des Zentrums auf die Dattelner City. Deswegen ist es für mich nicht nachvollziehbar, dass sich der Bürgermeister trotz vorheriger Zusage so gegen die mehrfach formulierte Forderung des Stadtrates – dem Kontrollorgan der Stadtverwaltung – sträubt und noch eine Hintertür für den Investor im städtebaulichen Vertrag zulässt. Zumal die Stadt finanziell hier aus dem Schneider ist. Zu bezahlen hat das der Investor. Und die Stadt sitzt als Planungsbehörde am längeren Hebel, hat genügend Druckmittel in der Hand. Schließlich will Ten Brinke hier einen zweistelligen Millionenbetrag investieren und mit dem Zen-trum Profit machen. Der Unmut der Politik ist deshalb völlig berechtigt. Es werden schon Unkenrufe laut, die sagen, dass die Verwaltungsspitze das umstrittene Schemm-Zentrum so indirekt torpedieren und das Projekt auf die lange Bank schieben will. Das Hick-Hack um das dritte Gutachten spielt der BI „Leerstand verhindern“ jedenfalls voll in die Karten. Denn beim Bürger entsteht der Eindruck, dass hier im Rathaus irgendwie zugunsten des Investors am Rad gedreht wird.

 

Copyright 29.04.2016 MedienhausBauer

 

 

 

 

 

 

Bürgerbegehren: Frist verlängert Initiative kann bis 2. Juni Unterschriften sammeln / Investor darf Discounter bauen

Von UWE WALLKÖTTER DATTELN.

Heute ist der vierte Samstag, an dem Befürworter und Kritiker des geplanten Fachmarktzentrums am Schemm in der Fußgängerzone für ihren Standpunkt werben. Letztere können die Sache jetzt etwas entspannter angehen. Die Stadt hat die Frist für das Bürgerbegehren verlängert. Die Bürgerinitiative „Leerstand verhindern“ muss nun nicht mehr bis zum 13. April die erforderlichen rund 2000 Unterschriften für das Bürgerbegehren gegen die Schemm-Bebauung sammeln, sie hat Zeit bis zum 2. Juni. Das hat Bürgermeister André Dora der BI mitgeteilt. Das hat formale Gründe: In dem Bürgerbegehren fordert die BI nicht die Aufhebung des Aufstellungsbeschlusses des Bebauungsplans, es richtet sich gegen den Einleitungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Der ist nicht veröffentlichungspflichtig, somit hat die BI nicht sechs Wochen, sondern drei Monate Zeit. Nach zwei Wochen hatte die BI bereits 1600 Unterschriften gesammelt. Einen neuen Zwischenstand hat BI-Sprecher Friedrich Eckart nicht. Im Gespräch mit unserer Redaktion betont Eckart, dass es der BI nicht nur darum ginge, das Schemm-Zentrum zu verhindern. Wegen der aktuellen politischen Beschlusslage müsse die BI aber zunächst gegen die geplante Bebauung vorgehen. Unabhängig davon will die Initiative Immobilienbesitzer und potenzielle Mietinteressenten zusammenbringen, um den Leerstand in der City zu reduzieren. Allerdings weiß die BI um die Probleme dieses Unterfangens. Überzogene Mietforderungen, schlechte Zuschnitte und fehlende Investitionsbereitschaft der Hausbesitzer sorgen für viele Leerstände – unabhängig vom Thema Schemm. Aktuell stehen laut Stadt 24 Ladenlokale vom Tigg bis Südring leer. In der Diskussion wurde mehrfach gefordert, den am Schemm geplanten Elektronik-Markt doch als Nachfolger für den Drogerie-Markt Müller, der 2017 Datteln verlassen will, zu installieren. Bürger sehen hier auch die Stadt in der Pflicht. Die Verwaltung aber hat kaum Einfluss darauf, ob und wie private Hausbesitzer letztendlich ihre Ladenlokale vermieten. Das regeln Angebot und Nachfrage. Gegenüber unserer Redaktion hat die IHK mehrfach Zweifel daran geäußert, dass sich ein Elektronikmarkt außerhalb des Schemm-Zentrums mit dem Zugpferd Edeka ansiedelt. Ähnliche Erfahrungen hat auch BI-Mitglied Markus Danielsmeier machen müssen. Er hatte persönliche Kontakte nutzen wollen, einen medialen Markt nach Datteln zu holen, wenn Müller weg ist. Das Unternehmen aber habe kein Interesse gehabt, sagte Danielsmeier unserer Redaktion. Irritationen gibt es in der Schemm-Debatte hinsichtlich der Äußerung von Schemm-Investor Ten Brinke, auf dem Rottmann-Gelände (Autohandel) einen Discounter zu errichten, falls das Einkaufszentrum scheitern sollte. Wie berichtet, gibt das der gültige Bebauungsplan für diesen Bereich her. Friedrich Eckart vertritt die Ansicht, dass dies nicht mehr möglich sei, da der Bebauungsplan vom Rat Anfang Februar aufgehoben worden sei. Dem widerspricht Stadtsprecher Dirk Lehmanski. Auf Anfrage stellt er klar, dass der Bebauungsplan Nr. 42 solange Gültigkeit hat, bis der neue Bebauungsplan für den Schemm rechtskräftig ist. Was viele nicht wissen: Der Stadt gehört nur ein kleiner Teil des Geländes am Schemm, der Großteil ist in privater Hand. Die Einflussmöglichkeiten sind also begrenzt, wenn private Grundbesitzer an einen Investor verkaufen und der die gültigen Bebauungsplanauflagen erfüllt – zum Beispiel in Sachen Lärm, Verkehr etc.

 

Copyright 26.03.2016 MedienhausBauer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dafür oder dagegen? Über Facebook haben wir gefragt, was die Dattelner von dem geplanten Einkaufszentrum auf dem Schemm halten? Die Meinungen sind gemischt. Hier gibt es einen Auszug der zahlreichen Beiträge.

Tommie Darko: „(...) Die kleinen Läden werden mit oder ohne neuem Einkaufszentrum leer stehend bleiben. Etwas fragwürdig finde ich (...), dass sich plötzlich Leute für den Leerstand interessieren, die durch ein neues Einkaufszentrum Konkurrenz befürchten!“(...) Raffaela Rabe: „(...)Wir haben schon so viele Supermärkte, da können wir eher was Vernünftiges hin machen. Die Innenstadt stirbt so langsam aber sicher aus. Dagegen sollte man was tun. Wenn Müller (...) geschlossen ist, werden kaum noch Leute in die Innenstadt gehen, da wird auch ein weiterer Edeka Markt (...) nix dran ändern.“ Auch Ju li spricht sich gegen ein Einkaufszentrum aus: „Datteln wird kein Anlaufpunkt sein wie zum Beispiel Recklinghausen oder Castrop. Die umliegenden Städte haben genug zu bieten. Wenn ich nen Elektromarkt oder einige Läden zum Shoppen, brauche, fahre ich halt eine Stadt weiter..“ Monika Mundt: „Ich bin dafür. Leerstände gibt es schon seit Jahren und nur Rewe finde ich zu wenig, hätte auch nichts gegen Kaufland gehabt. Konkurrenz belebt das Geschäft. Finde es sehr schade, dass Müller geht, diese Lücke wird schwer zu schließen sein.“ Der Waltroper Sven Schlotjunker sieht den Wegfall von Müller als größtes Problem: „Neben der Unterhaltungselektronik und dem Bürobedarf wird vor allem das Angebot an Spielwaren zurückgehen. Dann gibt es nur noch Danielsmeier, (...) Tara M und ggf. Depot, welche eine gewisse Frequenz (...) erzeugen. Die Bebauung (...) hätte nicht nur (...) den Traum eures tollen Ex-Bürgermeisters erfüllt, sondern auch (...) eine sehr kostengünstige Belebung eines innerstädtischen Schandflecks zur Folge.“ Jan Baron: „Das Schemm-Thema ist kein Wunschkonzert und der Investor kein Weihnachtsmann. Dass die Verwaltung (...) hinter dem Investor (...) steht, lässt die enorme Abhängigkeit (...) vermuten. Alteingesessene Kaufleute sind dabei wertlos. Eine derartig desolate Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung ist kaum zu übertreffen. Ein Discounter bringt keine Kaufkraft, es vernichtet (...) Arbeitsplätze und qualitativ hochwertige Lebensmittelerzeugnisse(...).“

 

Copyright 26.03.2016 MedienhausBauer

 

 

 

 

„Der Tigg braucht Veränderung, nicht der Neumarkt“ Frau Dördelmann spricht mir aus der Seele. Der Stadtrat träumt sich wirklich eine Wolke 7 zusammen mit der Schemmbebauung. Die Leerstände in Datteln werden noch größer und wir brauchen noch ein Center, das ist nicht auszuhalten. Das Kaufhaus Müller geht offiziell 2017 und dann? Ich plädiere hierfür an die Stadt, dafür einen Media Markt oder Expert anzusiedeln. Gerry Weber macht zu, am Tigg schließt Netto. Wer geht als nächstes? (Anmerk. d. Red.: Auf Anfrage unserer Redaktion hat Jörg Waldrich, Center-Manager der Stadtgalerie, betont, es habe bislang keine Gespräche mit Gerry Weber gegeben, dass die Modekette ihren Standort in der Stadtgalerie aufgibt). Die BI hat meine Unterschrift schon bekommen und ich hoffe, dass noch viele Dattelner das gleiche machen, denn nörgeln im stillen Kämmerlein bringt nichts. Eine Anregung meinerseits, es war im Gespräch, einen Markttag nachmittags am Tigg zu gestalten, ich würde das begrüßen. Der Tigg braucht Veränderung, Verbesserung und nicht der Neumarkt.

 

Copyright 24.03.2016 MedienhausBauer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Ton wird rauer Schemm-Bebauung: 
Bürgerinitiative hat bereits 1600 Unterschriften / Juristische Prüfung 
Von Uwe Walkötter, Datteln

 

Es war der zweite Samstagvormittag, an dem Befürworter und Gegner des geplanten Einkaufszentrums am Schemm einen Steinwurf entfernt in der Fußgängerzone für ihre Sache kämpften.

 

Und der Ton zwischen den Gruppen wird offensichtlich rauer. Sauer aufgestoßen ist der Bürgerinitiative (BI) „Leerstand verhindern“, die das Schemm-Zentrum verhindern möchte, ein Flyer von Wilfried Krull, der sich für die Bebauung stark macht. Auf den Flyern hat Krull unter der Überschrift „Stoppt „BI Leerstand verhindern“ das Handeln von „Danielsmeier, Rewe Menkowski und Trittbrettfahrern“ als „unsozial und egoistisch“ bezeichnet. „Das ist juristisch unter der Gürtellinie. Ich lasse das gerade von Juristen überprüfen“, sagt BI-Mitglied Markus Danielsmeier auf Anfrage unserer Redaktion.

 

Trotz dieses verbalen Scharmützels sind Danielsmeier und seine Mitstreiter zufrieden mit der Resonanz. Zwei Wochen nach dem Start des Bürgerbegehrens hat die BI nach Angaben von Markus Danielsmeier rund 1600 Unterschriften gesammelt. Ein Drittel davon wurde bei den beiden Infoständen zur Marktzeit gesammelt, der Rest auf den Listen, die in rund 40 Geschäften in der Dattelner Innenstadt ausliegen. „Wir sind damit sehr zufrieden. Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir in so kurzer Zeit diese Anzahl zusammenbekommen“, so Danielsmeier weiter.

 

Der Chef des gleichnamigen Kaufhauses weiß aber auch, dass es mit jeder Woche weniger Unterschriften werden. Das liegt in der Natur der Sache, denn Mehrfachunterschriften sind rechtlich unzulässig. 2000 Unterstützungs-Unterschriften sind erforderlich, damit das Bürgerbegehren Erfolg hat. „Wir brauchen aber mindestens 15 Prozent mehr als die erforderliche Mindestzahl, weil es immer Unterschriften gibt, die unzulässig sind“, so der Unternehmer.

 

Bis 13. April läuft die Sammlung, einen Tag später will die BI die Unterschriften im Rathaus abgeben. Die Verwaltung wird die Listen genau überprüfen. Politisch kommt das Bürgerbegehren aber frühstens am 22. Juni auf die Tagesordnung. Die nächste Ratssitzung ist am 6. April, der Termin liegt also vor Ende der Unterschriftenaktion. Im Mai gibt es keine Ratssitzung, die nächste ist am 22. Juni.

 

15.03.2016 Medienhaus Bauer (Auszug aus der Dattelner Morgenpost, Seite 3) https://www.facebook.com/dattelnermorgenpost

 

 

 

 

 

 

 

„Wir bleiben hier!“ „hettlage fashion“ tritt Schließungsgerüchten entgegen / 150 000 Euro in neue Shops investiert RE. (hb) Seit neun Jahren leitet Peter Pohl das Modehaus „hettlage fashion“ am Altstadtmarkt. An eines hat sich der 62-Jährige bis heute nicht gewöhnt. „Diese blöde Gerüchteküche macht uns immer wieder das Leben schwer“, sagte Pohl. Aktuell wabere wieder einmal durch die Stadt, dass bei „hettlage fashion“ 2017 die Lichter ausgehen. „Wir sind seit mehr als 125 Jahren ein Teil von RE und werden das auch bleiben. Nicht umsonst haben wir gerade erst 150000 Euro in neue Shopsysteme investiert. Das macht doch niemand, der plant, einen Laden dichtzumachen“, sagte Pohl. Und so hat er in der vorletzten Woche beinahe trotzig im runden Schaufenster plakatiert: „Wir bleiben hier!“ Woher die Gerüchte immer wieder kommen, weiß Pohl auch nicht. Tatsache sei aber, dass diese bei Kunden für Verunsicherung sorgten. Und genau das kann einer der Hauptakteure im Altstadt-Einzelhandel gar nicht gebrauchen. Seit das Palais Vest im September 2014 seine Pforten eröffnet hat, ist der Wettbewerbe noch härter geworden. „Leider hat das Center nicht wie erhofft mehr Kundenfrequenz und zusätzliche Kaufkraft in die Altstadt geholt. Derzeit wird Kundenpotenzial nur umverteilt. Wir erleben im Augenblick so etwas wie einen Kannibalisierungseffekt. Und wenn Karstadt schließt, werden wir das am Markt sicher zu spüren bekommen.“ Der Entwicklung der vergangenen Monate begegnen Pohl und sein Team mit einer ausgefeilten Differenzierungstrategie. Zwölf neue Shops hat „hettlage fashion“ seit August 2015 installiert, etliche neue Marken sind hinzugekommen. So können die männlichen und weiblichen Kunden auf 2800 m² mittlerweile zwischen 75 Marken wählen. Natürlich setzt „hettlage fashion“ dabei vor allem auch auf Labels, die bisher in der Stadt nicht zu bekommen sind. „In zwei Wochen sind die letzten Umbauarbeiten abgeschlossen“, kündigte Heidi Adam an, die im Duett mit Pohl für die kreative Darstellung und die Werbung verantwortlich zeichnet. „Unsere Zielgruppe ist vor allem die modebewusste Frau zwischen 18 und 90 Jahre“, sagte Heidi Adam. Die älteren Menschen hätten sich in Sachen Mode sehr zu ihrem Vorteil verändert. „Sie sind viel offener geworden“, erklärt die Fachfrau. Sie ist auch für die stets kreative Dekoration der Schaufenster von „hettlage fashion“ zuständig, mit denen das Textilhaus in der Altstadt seit Jahren Maßstäbe setzt. Der Stadt habe man bereits angeboten, nach dem Auszug von Karstadt auch die Schaufenstergestaltung der Kaufhausimmobilie am Altstadtmarkt zu übernehmen. Das ist ein halbes Jahr her. Eine Rückmeldung gibt es bisher noch nicht. Pohl sieht seine Aufgabe vor allen Dingen darin, seine 58 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf eine gemeinsame Philosophie einzuschwören. Und die setzt im Schwerpunkt auf Serviceorientierung. „Wir können die Kunden abholen, beraten und für gute Laune sorgen. Und wir setzen auf qualitativ gute Ware, billige Produkte sind bereits genug auf dem Markt. Einkaufen soll für sie bei uns zu einem echten Erlebnis werden. Dazu müssen wir die Leute immer wieder überraschen. Auch damit grenzen wir uns von den Internetanbietern ab“, sagt der hettlage-Chef. Eine Idee: Die Kooperation mit anderen Altstadtakteuren. So wird schon bald der Weinhandel „Vino Terrane“ edle Tropfen auch bei „hettlage fashion“ vorstellen. „Und warum soll nicht ein Hörgeräteakustiker bei uns einen Hörtest für die Kunden anbieten?“, sagte Pohl. Einkaufen tatsächlich zu einem Erlebnis für die Kunden zu machen, darin sieht er auch einen wichtigen Baustein für ein erfolgreiches Stadtmarketing. Die gemeinsamen Aktivitäten von Altstadthandel und Verwaltung, die in die Kampagne „Gute Stube“ mündeten, werden von ihm unterstützt. „Der Ansatz ist auf jeden Fall richtig. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass das Konzept noch individueller auf Recklinghausen zugeschnitten worden wäre.“ siehe Auf ein Wort

 

10.03.2016 Medienhaus Bauer (Auszug aus der Dattelner Morgenpost)

 

 

 

www.facebook.com/dattelnermorgenpost

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*Leserbrief*: „Mir fehlt ein klares Gesamtkonzept zur Innenstadtgestaltung“ Die geplante Schemm-Bebauung sorgt – endlich – für eine lebhafte öffentliche Diskussion. Gegner und Befürworter kamen in den letzten Tagen auch an dieser Stelle zu Wort. Der Artikel von Frau Bialas am 24. Februar war erfrischend deutlich und von gesundem Menschenverstand geprägt. Wir haben ausreichende Angebote in unserer Kleinstadt in den unterschiedlichsten Branchen, gerade im Lebensmittelbereich. Dagegen wird ein seit Jahren wie eine Monstranz hochgehaltener Elektronikmarkt das heutige Kaufverhalten nicht verändern. Internet und/oder die ganz großen Handelsriesen – die aber in Datteln nicht Halt machen – beherrschen den Markt. Drittklassige Ableger funktionieren nicht. Und selbst wir Rentner benötigen nicht jeden Monat einen neuen Fernseher. Mir fehlt ein klares Gesamtkonzept zur Innenstadtgestaltung und nicht ständige punktuelle Veränderungen, die nur zu Umverteilungen und neuen Leerständen führen. Hier käme theoretisch die kommunale Wirtschaftsförderung ins Spiel, aber dort werden ja offensichtlich nur die ganz großen Räder mit zweifelhaftem Erfolg gedreht (Kohlekraftwerk, new park etc.). Mit dem geplanten Schemm-Projekt werden die eh schon arg gebeutelte untere Hohe Straße und große Teile der Castroper Straße weiter abgeschnitten. Gerade dort aber versuchen seit Jahrzehnten ansässige Firmen, dem gesellschaftlich offensichtlich nur schwer aufzuhaltenden Abwärtstrend im Facheinzelhandel entgegenzuwirken. Dies sage ich ohne Eigeninteresse, weder als betroffener Unternehmer noch als Immobilienbesitzer. Und deshalb sollte man auch nicht vorschnell von „instrumentalisierten Bürgern“ und „platten Sprüchen“ reden, wenn besorgte Dattelnerinnen und Dattelner negative Entwicklungen befürchten. Grenzen des Wachstums: diese von durchaus ernst zu nehmenden Wirtschaftsexperten geprägte Meinung könnte für das Thema stehen. Dass Konkurrenz das Geschäft belebt, ist die eine Seite der Medaille (allerdings kein Lehrsatz im BWL-Studium), allerdings gilt auch, dass Überangebot zu Geschäftsaufgaben führt. Dattelns Kaufkraft ist begrenzt und nach meinem Dafürhalten bereits gut ausgereizt. Warten wir mal ab, wenn die erste Mietperiode in der Stadtgalerie ausläuft

 

09.03.2016 Medienhaus Bauer (Auszug aus der Dattelner Morgenpost)www.facebook.com/dattelnermorgenpost

 

 

 

 

 

 

 

Heikle Lage Stärke ist das Solidarprinzip.

 

Neun Jahre macht Stephan Bröcker nun schon den Job als Chef der Werbegemeinschaft. Das ist garantiert nicht vergnügungssteuerpflichtig. Erst recht nicht in den letzten drei Jahren, seit in der Stadt in der Debatte um das geplante Schemm-Zentrum die Emotionen hochkochen – und die Vorstandsmitglieder von Schemm-Kritikern offenbar persönlich attackiert werden. Wenn Kunden gegenüber den ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern offen damit drohen, den Laden zu meiden, wenn man sich nicht gegen das Schemm-Zentrum ausspricht, ist das völlig deplatziert. Denn die Kaufmannschaft kann letztlich nur beraten, die Politik aber muss entscheiden. Offenkundig können da einige nicht differenzieren. Aber genau diese diffuse Gemengelage, hochkochende Emotionen von Kaufleuten, die Konkurrenz fürchten, und eine brodelnde Gerüchteküche macht die Ausgangslage für die Werbegemeinschaft so heikel. Das weiß auch Stephan Bröcker, deshalb gibt sich der Vorstand in der Schemm-Frage neutral, auch wenn es gute Gründe für das neue Zentrum gibt. Dennoch war der eindringliche Appell Bröckers von Montagabend nötig. Er und sein Team können und werden es nicht allen recht machen. Das liegt in der Natur der Sache. Aber die Stärke der Werbegemeinschaft ist das Solidarprinzip. Nur so schaffen viele das, was einzelne nicht realisieren können. Einzelinteressen müssen da manchmal hinten anstehen. Die, die einen Keil treiben, müssen sich im Klaren sein, dass sie sich auch ins eigene Fleisch schneiden, wenn die Gemeinschaft auseinanderbricht. Denn Datteln braucht angesichts der Aufgaben mehr denn je eine starke, geschlossene Kaufmannschaft und keine Gruppierung von Einzelkämpfern. Es geht hier um mehr als nur den Schemm, es geht um ein Zukunftsmodell für alle Teile der Innenstadt. Je mehr mitmachen, desto besser.

 

09.03.2016 Medienhaus Bauer (Auszug aus der Dattelner Morgenpost)www.facebook.com/dattelnermorgenpost

 

 

 

 

 

 

 

Gelähmte Innenstadt In einem Punkt sind sich Befürworter und Gegner des geplanten Einkaufszentrums am Schemm einig: Die Hängepartie nervt.

 

Und nicht nur das: Sie lähmt die Stadtentwicklung. Dabei könnte Dattelns Fußgängerzone frischen Wind gut gebrauchen, so trostlos, wie manche Ecke aussieht. „Im Moment ist unsere Innenstadt in einer Lähmungsphase“, klagt Kaufmann Markus Danielsmeier. Für manches leer stehende Ladenlokal gebe es zwar Interessenten, doch bevor in Sachen Schemm nichts entschieden ist, warten alle lieber ab. Es gibt gute Argumente für die Schemm-Bebauung – und gute Argumente dagegen. In der Werbegemeinschaft sind die Meinungen geteilt, im Stadtrat auch und die Stadtverwaltung macht nicht gerade Tempo.

 

Von der Wirtschaftsförderung ist schon lange nichts mehr zu hören. Wenn eine Situation derart verfahren ist, kann ein Bürgerbegehren helfen. Schemm-Zentrum: ja oder nein? Eine Entscheidung muss jetzt her.

 

27.02.2016 Medienhaus Bauer (Auszug aus der Dattelner Morgenpost)www.facebook.com/dattelnermorgenpost