Neubebauung

 

Der Schrott ist weg, jetzt kommt der Gutachter

 

Von Uwe Wallkötter, Dattelner Morgenpost, 5. Februar 2019

 

DATTELN. An der Einfahrt zum Schemm bietet sich seit kurzem ein ungewohntes Bild. Die Ansammlung von Schrott-Autos ist verschwunden. Ein Indiz dafür, dass es mit der geplanten Neubebauung vorangeht.

Die Ansammlung von Schrottautos sind vom Gelände am Schemm verschwunden. Sichtbares Zeichen dafür, dass sich auf dem Areal etwas tut. Im Sommer/Herbst soll dort mit dem Neubau von Wohnungen begonnen werden. Foto: ANDREAS KALTHOFF

 

Eigentlich sollte der Autohhändler bis 31. Dezember das Gelände geräumt haben. Aber das war zeitlich nicht zu schaffen“, erklärt Immobilienmakler Andreas Rüttershoff, der das Bauprojekt vermarktet, im Gespräch mit unserer Redaktion. Auch mit dem Hauptmieter des Grundstücks, Opel Bieling in Herten, müsse noch gesprochen werden.

Zusammen mit dem Investor Vermcom war Rüttershoff vor kurzem im Rathaus, um die letzten Details für den Bauantrag zu besprechen. Dabei tauchte nach Angaben des Maklers noch ein altes Gutachten aus dem Jahre 2004 auf, das eine Grundwasser-Belastung in dem Bereich festgestellt hat. „Früher war dort ja bekanntlich eine Tankstelle. Wir müssen jetzt noch zusätzlich zu den ohnehin geplanten Bodenproben dieses Thema angehen“, so Rüttershoff. Seinen Angaben zufolge soll der Gutachter in den kommenden Tagen seine Arbeit aufnehmen. Mit größeren Problemen rechnet Rüttershoff aber nicht.

Mit dem Baustart für den Gebäudekomplex rechnet der Makler im Sommer, spätestens im Herbst. Anders als bei den Plänen für das Einkaufszentrum, das 2016 im Zuge eines Bürgerbegehrens politisch beerdigt wurde, wird es mit den aktuellen Neubauplänen keine Probleme geben. Auf dem sogenannten Rottmann-Gelände am Schemm entsteht hochwertiger, innenstadtnaher Wohnraum in Kombination mit Arztpraxen und Pflegedienst. Dieses Bauvorhaben deckt sich mit den Vorgaben des gültigen Bebauungsplanes (Wohnen und Mischgebiet).
Fünf Gebäude werden zwischen Ahsener Straße, An der Amandusbrücke und dem Schemmparkplatz entstehen, vier davon dreigeschossig, eines zweigeschossig. Die Bauten wurden in U-Form angeordnet, dadurch entsteht im Innenraum ein schöner, begrünter Platz. Die Wohnanlage wird ohnehin mit viel Grün versehen und erhält eine Tiefgarage mit 40 Stellplätzen.

Die Zufahrt erfolgt von der Straße An der Amandusbrücke. 16 hochwertige Eigentumswohnungen – allesamt barrierefrei – mit einer Größe von 75 bis 80 Quadratmetern sind vorgesehen sowie vier sogenannte Servicewohnungen für die Tagespflege.

Andreas Rüttershoff rechnet bei den Eigentumswohnungen mit Quadratmeterpreisen zwischen 2900 und 3400 Euro. Er ist bereits in Gesprächen mit möglichen Käufern. Darunter, so der Makler weiter, befindet sich auch jemand, der sich vorstellen könnte, einige Einheiten als öffentlich geförderten Wohnraum (Sozialwohnungen) zur Verfügung zu stellen.

Für den städtischen Anteil des Schemm-Geländes ist inzwischen ein Förderantrag erstellt worden. Mit dem Geld soll ein Gutachter-Büro bezahlt werden, das Vorschläge für die Nutzung des städtischen Areals erarbeiten soll. Das zuständige Ministerium habe die Frist für die Förderanträge verlängert, erklärt Stadtsprecher Dirk Lehmanski. Deshalb rechne man mit einer Entscheidung über den Antrag Dattelns erst im Sommer.


Bis feststeht, was auf dem städtischen Grundstücks-Anteil geschieht, wird die Stadt auch nichts in den Parkplatz investieren. Heißt, die Autofahrer müssen noch einige Zeit mit der Schlagloch-Piste am Schemm leben.