Wegekreuze in Datteln

 

Wegekreuze in Hagem, Meckinghoven und Horneburg

 

Holzkreuz – Hagem, Ecke Dahlstraße /

Alte Hagemer Landstraße

 

Dieses Kreuz im Westen der Bauerschaft Hagem ist schon von Weitem gut sichtbar, es gehört zum benachbarten Hof Rüter. Die oberen Balken sind gekennzeichnet durch geschwungene Ornamentsymbole. Die Daten im Fuß des senkrechten Balkens 1899, 1949, 1986, 2002, deuten an, dass das Kreuz eine wechselvolle Geschichte hat.

 

Am Samstag, den 22. Juli 1899, tobte nachmittags ein schweres Gewitter. 6 Uhr abends schlug der Blitz in das Wohnhaus des Höfners Rüther gen. Freyhoff in Hagem ein; das Wohnhaus brannte ganz nieder, das Vieh konnte mit genauer Not noch gerettet werden. Aus Dankbarkeit, dass keine Menschenleben zu beklagen waren, und zum Schutz des neuen Hauses wurde 1899 das erste Wegekreuz aufgestellt. Es befindet sich an der Kreuzung Dahlstraße / Hagemer Weg (heute: Alte Hagemer Landstraße).

1949 wird es erstmals erneuert. Vor 1980 wird der Korpus zerstört. Als Ersatz wird die Inschrift angebracht: "Weise Herr mir Deinen Weg" (Ps 27,11). 1989 und 2002 wird das Kreuz restauriert. Heute fehlen sowohl Korpus als auch Inschrift.

Die einstmals stattliche Linde wurde vom Sturm Ela an Pfingsten 2014 arg zerrupft; doch Baumpflegern ist es gelungen, die Krone fachmännisch zu beschneiden und den Baum zu retten.

 


Metallkreuz - neben der Eingangstür zum Gemeindezentrum St. Josef

- Hagem, Castroper Straße 92

 


Holzkreuz - Hedwigstraße

 

Dieses Holzkreuz, mit Korpus und schützendem Dach, ist eng gebunden an das Gelöbnis eines Nachbarn. Walter Deckmann ließ das Kreuz, das auf einen Sockel gestellt ist, in den 1990er Jahren aufstellen, aus Dankbarkeit für die Geburt einer gesunden Tochter. Der Korpus musste bereits erneuert werden, nachdem das Original heruntergerissen und zerstört worden war.

 


Brauckmann-Kreuz – Meckinghoven, Dahlstraße 2

 

Das mächtige Steinkreuz auf hohem Sockel steht verborgen unter hohen Bäumen mit tief herunterhängenden Ästen und Zweigen. Unterhalb des Korpus ist eine Steintafel mit der Inschrift „Gekreuzigter Herr Jesus erbarme dich unser“ angebracht. Es handelt sich um ein Erinnerungskreuz, das aufgestellt wurde als Mahnung an die Schrecken des letzten Krieges. Auf dem Hof Brauckmann war nämlich kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, im Frühjahr 1945, eine Bombe niedergegangen, die das Bauernhaus traf; Menschen und Vieh waren dabei zu Tode gekommen. Ursprünglich befand sich das Kreuz deshalb auch auf dem Gelände des gegenüber liegenden Hofes Brauckmann, wurde dann aber nach dem Bau des neuen Wohnhauses in den Vorgarten gesetzt.

 


Holzkreuz an der Dortmunder Straße – Meckinghoven, gegenüber Bahnhofstraße

 

 

Das schlichte Eichenkreuz, das hier am Straßenrand gegenüber der Einmündung Bahnhofstraße steht, erinnert an ein tragisches Ereignis, das in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs Meckinghoven erschüttert hat.

 

Während des Krieges befand sich hier ein Erdstollen als Luftschutzbunker. Am Nachmittag des 6. März 1945 wurde er aus einem Tiefflieger heraus angegriffen und von einer Luftmine getroffen, als die alliierten Bomber auf dem Rückflug ihre tödliche Fracht hier gezielt abwarfen. Der Pilot muss gesehen haben, wie die Anwohner nach Auslösung des Alarms in den Bunker flüchteten. Alle, die in diesem Stollen Schutz gesucht haten, wurden verschüttet; von den 23 Personen, die zu dem Zeitpunkt im Bunker waren, starben 19.

 

Ein erstes Kreuz ist kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als Erinnerungskreuz aufgestellt worden, initiiert von Pater Rhabanus und den Dominikanern vom Meckinghovener Kloster. Es hatte einen geschnitzten Christuskorpus. Als das Kreuz 1980 verrottet war, ist das Kreuz (ohne Korpus) erneuert worden, damals hat Theo Vehling, der bei der Stadt Datteln Friedhofsgärtner war, die Initiative ergriffen; wegen der Verbreiterung der Dortmunder Straße musste es später ein wenig zurückversetzt werden.

 

Das heutige drei Meter hohe Eichenkreuz, das dritte, das an den schrecklichen Fliegerangriff vom 6. März 1945 erinnert und die Erinnerung an die Toten im Bunker wach hält, steht dort seit dem 12. Dezember 2020. Diesmal hat Fine Beckmann die Initiative ergriffen; sie ist auf dem benachbarten Hof groß geworden; als neunjähriges Mädchen hatte sie das Glück, den Angriff im Keller der Schule überlebt zu haben. Mit ihrem Einsatz möchte sie erreichen, dass diese traurigen Ereignisse an einem Ort, der für sie zu einem Symbol für das Grauen jener Kriegszeit geworden ist, von Generation zu Generation im kollektiven Bewusstsein Meckinghovens erhalten bleiben.

 


Femesteinkreuz am Hof Berger

– Meckinghoven, Zu den Höfen 2a

 

Das Steinkreuz aus Basaltlava (Eifel) steht unter einem Ilex-Strauch in der Nähe der Grenze zwischen den Gemeinden Datteln und Henrichenburg; von daher wird das Kreuz auch als Grenzmal gedeutet. Da es im Kreuzungsfeld einen Wappenschild im Flachrelief ohne erkennbare Zeichen zeigt, wird das Steinkreuz aber auch mit einer alten Gerichtsstätte in Verbindung gebracht, die sich auf dem Grunde des Hofes Berger befand, zu dem es gehört. Der Hof unterstand früher dem Kölner Domkapitel (Heimatvereinsleiter H. Schumacher + Erkenschw.).

 

Die Hinweistafel vor Ort spricht von einem zum Domkapitelshof Berger gehörigen Wegekreuz, das etwa im 14.-15. Jahrhundert errichtet worden ist. Es war vermutlich als Statuszeichen des Holzrichteramtes für die Meckinghover Mark auf dem Hofe Berger aufgestellt worden.

 

1945 wurde das Kreuz durch Kriegseinwirkung teilzerstört, 1997 ist es nach Wiederauffinden des Sockels neu errichtet worden.

 


Holzkreuz – Horneburg, Friedhofstraße 2

 

Das dunkelbraune Eichenkreuz mit Korpus und beschützendem Dach wurde 1956 aufgestellt; der Korpus stammt aus einer Coesfelder Bildhauerwerkstatt. Im Kunststeinsockel ist die Inschrift „Im Kreuz ist Heil“ angebracht.

 

Zuvor soll es an dieser Stelle – seit ewigen Zeiten – bereits ein Vorgängerkreuz gegeben haben. Es soll auf Wilhelm Sindern zurückgehen, der an der Horneburger Straße gewohnt hat in dem Haus, das heute die Volksbank beherbergt. Ihm gehörte eine Wiese, das jetzige Eckgrundstück Friedhofstraße/Schloßstraße. Damals gab es hier noch keine Wohnbebauung. Alte Horneburger erzählen, dass dort auf der Sindernschen Wiese schon vor 1872 ein schlichtes Holzkreuz gestanden haben soll, das Station für die Horneburger Fronleichnams- und Flurprozession war.

 


Holzkreuz – Horneburg, Schloßstraße 57

 

Bis zur Eingemeindung Horneburgs nach Datteln führte die Schloßstraße bezeichnenderweise den Namen Kreuzstraße. Das dort bereits im Jahre 1910 aufgestellte Sockelkreuz stand damals noch in der Feldflur. Es handelt sich wohl um ein Gelöbniskreuz; denn es wurde im Zusammenhang mit einer Grippe- oder Choleraerkrankung an diesen Platz gesetzt und könnte ein Dank für die Heilung sein.

 

Gegen Ende der 1960er Jahre musste das Kreut erneuert werden. Der Korpus des Missionskreuzes, das an der Alten Horneburger Kirche (vgl. Nr. 55) gestanden hatte und 1967/68 wegen seines schlechten baulichen Zustandes entfernt wurde, fand hier einen würdigen Ort.

 

Im Jahre 2016 erfuhr der Korpus eine weitere Restaurierung durch den Recklinghäsuer Restaurator Dr. Benedikt Große-Hovest; am 31. März 2016 kam er zurück an seinen Balken. So ist das Wegekreuz an der Schloßstraße ein besonderer Hingucker und nicht nur christliches Denkmal, sondern auch ein beliebter Treffpunkt auf dem „Damm“ für ein kurzes Gespräch unter Nachbarn und Ausgangspunkt gemeinsamer nachbarschaftlicher Aktivitäten.

 


Holzkreuz – Horneburg, Rosenweg

 

Ein Holzkreuz mit Korpus und schützendem Dach findet sich westlich der Schloßstraße im alten Horneburger Kampgebiet, der heutigen Blumensiedlung. Es wurde etwa 1958 von einer Siedlergemeinschaft in der Sauerkampstraße an der Einmündung des Rosenwegs als Kreuz für die Fronleichnams- und Flurprozession errichtet. In den Jahren davor war dafür an dieser Stelle bereits ein provisorischer Altar aufgebaut worden. Das Kreuz stammt von dem Recklinghäuser Holzbildhauer Franz Strangfeld (*1936). Es ist gedacht als Zeichen der christlicher Gesinnung der Nachbarn und verkörpert deren nachbarschaftlichen Gemeinsinn.

 


Weitere Kreuze befinden sich in den Kirchen und Kapellen der drei Stadtteile

Holzkreuz in St. Josef, Hagem

Holzkreuz in der Sakristei von St. Josef, Hagem


Kreuz in der Kapelle der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln -  Dr.-Friedrich-Steiner-Straße 5

Holzkreuz - Ev. Friedenskirche am Schiffshebewerk, Meckinghoven, Provinzialstraße 14-16

 

 

An der Wand am Treppenaufgang zur Empore hängt ein schlichtes Eichenkreuz, zwei in sich verschlungene Balken. Es ist eng verbunden mit der Binnenschiffertradition in Datteln. Erstmals angefertigt wurde es für das 1986 eröffnete Gemeindezentrum an der Eichenstraße, hing dort im Eingangsbereich. Beim Umzug der Gemeinde 2006/2007 in die Friedenskirche am Schiffshebewerk hat Schifferpastor Horst Borrieß das Kreuz mitgenommen und in seinem neuen Domizil an der Dortmunder Straße einen neuen Standort gegeben.

 


Bronzenes Hängekreuz über dem Altar

- St. Maria Magdalena Horneburg, Schloßstraße

 

Der Altar steht frei und offen im Chorraum, daneben der Tabernakel. Über dem Altare hängt freischwebend das Altarkreuz. Die Gestaltung des Chorraumes (Altar, Tabernakel, Ambo, Kreuz und Sedilien) sowie der Kreuzweg wurde von dem Architekten und Künstler Bernhard Gewers (1927-2012) aus Hagen am Teutoburgerwald entworfen und verwirklicht. An zwölf Säulen sind die Apostelkreuze angebracht, darüber befinden sich die Apostelkerzen. Diese, wie auch die Griffe an den Türen stammen ebenfalls von Gewers.

 

 

Die neue Pfarrkirche wurde von 1963 bis 1965 erbaut (Grundsteinlegung 15. März 1964, Weihetag 27. Juni 1965). Am Seiteneingang der Neuen Kirche finden sich die Initialen AB. Dies bedeutet: Architekt Albert Brenninkmeyer. Er wohnt in Westerkappeln/Mettingen, Haus Langenbrücken, und arbeitet mit dem Architekturbüro in Aachen zusammen. Im Turm hängen vier Glocken, die auf das Geläut der Alten Kirche klanglich abgestimmt sind.

 


 

Zeichen des Glaubens                                Die Perlen der Stadt