Bildstöcke und Heiligenhäuschen in Datteln

Wegekapelle Knepper – Natrop, Höttingstraße 113

 

Bei Knepper an der Hofzufahrt (sieht) man ein sehr gepflegtes Heiligenhaus unter zwei Kastanien. Im Giebel der kleinen Kapelle ist eine Tafel mit dem Christuszeichen „I H S“ angebracht. An der Rückseite liest man als Jahreszahl 1894. Auf einem Podest in der Kapelle steht eine Christusfigur (Herz-Jesu-Figur) mit ausgestreckten Armen. Die Kapelle ist durch eine Gittertür versschlossen.

 

Die Ursache für die Errichtung des Gebäudes war die Typhuserkrankung eines männlichen Mitgliedes der Familie Knepper. Dieser Vorfahre gab das Versprechen ab, nach seiner Genesung eine Kapelle erbauen zu lassen. Das war im Jahre 1894. Schon 1867 erwähnt Pfarrer Jansen in seinen Tagebuchnotizen anläßlich der Großen Prozession am 30. Juni eine Segensstation bei Hötting in Natrop. Zu diesem Zeitpunkt gab es das Kneppersche Kapellchen noch nicht, doch wurde dann nach 1894 der Segen dort erteilt, wenn die Prozession durch Natrop ging.

 

„Die Kapelle von 1894 ist ein baulicher und zeitlicher Markstein für den Umbruch einer historischen Struktur. Sie ist bedeutend für die Geschichte der engeren Heimat der dort wohnenden und arbeitenden Menschen und ferner bedeutend für die Ortslage Hötting in der Stadt Datteln. Hier hebt sie sich durch Gestalt und Charakter von den übrigen Gebäuden und Anlagen als bauliche Äußerung des katholischen Bekenntnisses ab. Vom Typ her unschwer als Wegekapelle aus dem Ende des 19. Jahrhunderts kenntlich, vermittelt die kleine Kapelle Normen für den Vergleich und bei der Betrachtung mit anderen Leistungem des Bauschaffens dieser Zeit. Durch ihre Anordnung und Lage in der Örtlichkeit und durch ihre Gestaltung für sich allein oder in Verbindung mit anderen Anlagen belegt die Kapelle den historischen Entwicklungsprozess der Ortslage in nicht unerheblicher Weise, denn für den entscheidenden Umbruch in der Ortsentwicklungsgeschichte, der durch den Kanalbau ausgelöst wurde, ist die Kapelle das letzte wirklich auffällige und bis auf die geänderte Innenraumgestaltung beinahe unverfälscht überkommene Zeugnis aus der vorindustriellen Zeit.“ (Aus den Anmerkungen zur Unterschutzstellung 2011)


Marienkapelle – Ahsen, Halterner Straße

 

An der Halterner Straße, der alten Verbindung vom Dorf in Richtung Flaesheim, an der Ecke zur Heinrich-Hotkamp-Straße steht eine kleine Marienkapelle. Sie wurde im Juni 1938 nach den Plänen der Architekten Bentler und Wörmann aus Münstererrichtet; die Maurerarbeiten wurden von Maurermeister Middelmann in Ahsen ausgeführt, das Holz wurde von Schreinermeister Stimberg geliefert, das Mittel für das Schieferdach wurden aus freiwillig gespendeten Gaben entnommen. Offiziell geweiht wurde sie erst am 19. August 1945 vom Ahsner Pfarrer Heinrich Holtkamp.

 

Die Rück- und Seitenwände aus verputztem, geweißtem Mauerwerk tragen ein Satteldach, das auf der Schauseite von Eichenbalken gestützt wird. Nach vorne ist es geöffnet, so dass der Blick auf eine Marienfigur, Maria Königin, freigegeben ist, die in einer Wandnische steht.

 

Nach den Informationen des ehemalihen Ahsener Gmeindevorstehers Heinrich Hölscher hat die Marienkapelle einen Vorgänger bau, der um die Jahrhundertwende am selben Platz gestanden hat. Bei der Ahsener Fronleichnamsprozession hat diese kleine Kapelle immer als Segensstation gedient.

 


Maria-von Banneaux-Häuschen

– Ahsen, Hochstraße

 

Die schlichte und stilvolle Mariengrotte an der Hochstraße wurde am 11. Mai 1980 von Pfarrer Heinrich Faltmann, im Beisein eines Schönstadter Paters und Dattelns Bürgermeister Horst Niggemeier eingeweiht worden. Geschützt durch ein steil zulaufendes Satteldach befindet sich in der Grotte eine Figur der Gottesmutter von Banneaux (Belgien). In Oer gibt es ähnliche Mariengrotte, die den Ahsenern als Vorbild gedient hat.

 

Die Bewohner der Hochstraße hatten bereits 20 Jahre zuvor den Gedanken gefasst, an dieser Stelle eine Gedenkstätte zu errichten, um an die Gräuel des Zweiten Weltkrieges zu erinnern. Durch einen alliierten Luftangriff am 11. November 1944 auf Ahsen wurden das Dorf und insbesondere die Schule schwer getroffen und stark zerstört. Dabei fanden 18 Soldaten, die in der Schule einquartiert waren, und 3 Feuerwehrleute den Tod. Im ganzen mögen 10 schwere Bomben gefallen sein;von den ca. 100 Häusern des Dorfes wurden rund 80 beschädigt; fast alle Fenster wurden zerstört. Auch das Gotteshaus wurde schwer beschädigt.

 

Die Interessengemeinschaft Hochstraße hat das Heiligenhäuschen in 9-monatiger Eigenarbeit im Schatten der Ahsener Schule geschaffen.

 


Heiligenhäuschen

– Ahsen, Recklinghäuser Straße 201

 

Das aus Ziegelsteinen erbaute Häuschen auf dem Grundstück des Gehöftes Schulte Ahsen ist nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut worden. Es ist mit einem Satteldach versehen, an der Rückseite der Nische befindet sich wieder ein Kreuz mit Korpus; unten ist die Nische von einem als Altartisch gedachten Vorbau begrenzt.

 

Ursprünglich stand an seiner Stelle ein schlichtes Holzkreuz, das „Schultenkreuz“; seit wann es dort an dieser traditionsreichen Stelle stand, ist nicht überliefert. Der alte Hof Ahusen selbst wurde 1371 erstmals urkundlich erwähnt, er dürfte jedoch wesentlich älter sein und in die Zeit Karls des Großen zurückreichen.

 


Antonius-Statue – Bockum, Bockumer Weg 1

 

Auf der Rückseite des Hauses verbirgt sich ein Stück Bockumer und Dattelner Schulgeschichte. In einer Wandnische, etwa drei Meter über dem Hofniveau, befindet sich nämlich eine eine etwa siebzig Zentimneter hohe spätbarocke Holzfigur, die des hl. Antonius. Er ist in dieser Gegend auch als „Schweinetöns“ bekannt. Das kunstvolle Gitter, das seit dem Umbau des Hauses die wertvolle Antoniusstartue vor Diebstahl schützen soll, lässt nur einen unzureichenden Blick auf die Figur zu.

 

Das heute verklinkerte Gebäude gibt nichts mehr von seiner ursprünglichen Funktion preis; in diesem Haus ist um 1760 die Bockumer Schule eingerichtet worden. Als Lehrer fungierten „Eremiten“, also Schulbrüder, deren Patron der hl. Antonius war. 1792 bauten die Ordensbrüder an das Schulgebäude noch eine Wohnung an, weshalb das Haus im Volksmund den Namen „Eremitage“ erhielt. Der letzte Eremitenbruder, Paulus Nüning, wurde 1849 persioniert. Dach wurde die Bockumer Schule nurmehr von weltlichen Lehrern geführt.

 


Bildstock – Ahsen, Schauwinkelweg

 

Unaufmerksame Passanten nehmen den aus drei Teilen zusammengesetzten Bildstock am Schauwinkelweg kaum wahr. Er ist gefertigt aus hellem Sandstein und geprägt durch eine fast quadratische Nische. In die Rückwand der Nische ist eine Sandstein-Abbildung der Kreuzabnahme Christi eingelassen. Mit ihm sehen wir Maria, Maria Magdalena und Johannes unter dem Kreuz. Das Oberteil läuft aus in einem Satteldach, im Giebelfeld befindet sich ein Wappenschild; in den Sockel ist eine Inschrifttafel eingelassen: „Der Christ ist nicht am Ende, wenn er am Ende ist. (Bischof Klaus Hemmerle)“

Der Bildstock steht auf Ahsener Gebiet in der Nähe der Grenze zu Klostern. Er soll in den 1880er Jahren von der Freifrau von Twickel, Bewohnerein des Hauses Vogelsang, in Auftrag gegeben worden sein. Es heißt, sie wollte dort Andachten für verstorbene Familienangehörige davor abzuhalten. Sicher ist, dass die Ahsener Feldprozession hier Station gemacht hat.

 

Heute zeigt sich der Bildstock restauriert, für viele Ahsener bildet dieser Ort der Ruhe und Besinnung ein Stück Tradition; doch es gab Zeiten, da zeigte er schwere Schäden. So hat er gegen Ende des Zweiten Weltkriegs durch Beschuss gelitten; das Sandsteinbild und das Wappenschild im Giebel waren durch Umwelteinflüsse stark verwittert.

Am 05. Juni 1998 konnte der von der Haus Vogelsang GmbH überarbeitete Bildstock von Pfarrer Wiendecker eingeweiht werden. Die HVG hatte sich spontan bereit erklärt, den sehr stark verwitterten Baumberger Sandstein mit einer Mischung aus Zement und einem Kunstharzgemisch zu überarbeiten und ihn in der ansonsten ursprünglichen Form wieder herzurichten. In der Nische fand ein neues Sandstein-Abguss-Relief von Franz Gathmann aus Münster seinen Platz.


Bildstock – Klostern, Vogelsangweg

 

Der aus drei Teilen zusammengesetzte Bildstock aus hellem Sandstein ist geprägt durch eine hohe Figurennische. In ihrer Form ist sie einem gotischen Kirchenfenster nachgeahmt. Das wirkt elegant und schlank. Die Nische passt sich dem in einem Satteldach auslaufenden Bildstockoberteil an. Die Krönung dieses vermutlich neugotischen Bauwerks ist ein aufgesetztes Sandsteinkreuz. Zurückgehen soll das Sandsteinmal auf die Freifrau von Twickel, die es in den 1880er Jahren erstellen ließ.

 

Früher hat in der Nische eine Marienfigur gestanden, 1997 wurde der Bildstock von der Haus Vogelsang GmbH überarbeitet. In der Nische steht heute eine Barbara-Figur, gestiftet von?. Im Sockel wurde eine Inschrifttafel eingelassen: „St. Barbara, wir bitten um deinen Schutz!“ Die Einweihung des Bildstocks erfolgte im Dezember 1997 im Beisein des Knappenvereins „Glückauf“.

 


Heiligenhäuschen Bresser

– Redde, Redder Straße 131

 

Rechts von der alten, heute nicht mehr genutzten Einfahrt zum Hof Bresser (früher Dieckerhoff) an der Redder Straße steht ein außen rot angestrichenes Heiligenhäuschen. Die vergitterte, weißgestrichene innere Nische des Häuschens ist leer. Die Madonna ist bereits im Oktober 1984 gestohlen worden. Dabei handelte es ich um eine aus einem Stück gearbeitete und bemalte Holzfigur, die an einigen unbeabreiteten Stellen auf der Rückseite noch die Natürlichkeit des Materials erkennen ließ.

 

Über die Entstehung des Heiligenhäuschens zwei Hinweise, die dem Ehepaar Koppe erzählt wurden und von diesen beide aufgrund der Indizien als stichhaltig bewertet wurden. In den Angaben über den Zeitpunkt der Errichtung variieren die beiden Versionen um einen Zeitunterschied von 30 Jahren. In dem einen Falle stammt das Häuschen aus dem Zeitraum um 1877, in dem anderen Fall aus dem Jahre 1907.

 

Die jüngere Version wird gestützt durch einen Eintrag in der Chronik der Schule Bockum. Hier wird von einem Unwetter mit einem orkanartigen Sturm berichtet, bei dem auch die naheliegende Scheune des Gutsbesitzers Hülsmann dem Erdboden gleichgemacht wurde. Von den Nachbarn wurde damals eine neue Scheune aufgerichtet, die im Dezember 1907 fertiggestellt war. Während der Bauarbeiten soll es zu tödlichen Unfällen gekommen sein, als sich Balken lösten und herunterfielen. Weil zwei der Helfer vom Hof Dieeckerhoff unverletzt blieben, habe man zum Dank dafür das Heiligenhäuschen errichtet.

 

Die ältere Version stammt von Herrn Felix Bresser sen. (+1995). Am 28. September 1877 kam es auf dem Hof Hülsmann zu einem Brand, dem vierten in kurzer Folge. Beim Wiederaufbau des Bauernhauses, der in Nachbarschaftshilfe zustande kam, brach die Dachkonstruktion zusammen. Es gab Tote und Verletzte, unter ihnen ein Dieckerhoff oder ein zum Hof Dieckerhoff gehörender Mann, der jedoch mit dem Leben davonkam. Aus Dank wurde an der Hofeinfahrt zum Hof Dieckerhoff das Heiligenhäuschen errichtet. Der Brand ist von Pfarrer Jansen in seiner Chronik festgehalten worden.

 

Beide Versionen weisen eine starke Ähnlichkeit auf, beide Versionen werden durch Chronikeintragungen unterstützt. Koppes halten die ältere Vesrion für die richtige, weil sie für diese Version noch einen lebenden Zeugen gefunden haben: Toni Stromberg (geb. um 1890), die die Angaben des Landwirts Bresser bestätigt hat. Sie habe diese Geschichte bereits als kleines Mädchen vor 1900 von ihrer Mutter erzählt bekommen.


Heiligenhäuschen – Im Steinacker

 


Stele Hötting, Klostern, Drievener Weg

 

Zu den jüngeren Zeichen des christlichen Glaubens in unserer Stadt zählt das „Marterl“ am Eingang zur Hofstelle an der Gärtnerei Hötting am Drievener Weg. Es ist gehauen aus Anröchter Stein und hat eine Höhe von 2,20 Metern. Die eingearbeitete Kreuzform mit dem Christuskopf im Mittelpunkt soll den Betrachter an das täglich zu tragende Leid erinnern und gleichzeitig eine österliche Hoffnung aussenden. Das Original des Kopfes aus Laaser Marmor (Südtirol) wurde gestaltet vom Bildhauer Gregor Schulte (* 1977), der seit 2006 als Steinmetz- und Steinbildhauer in Möhnesee-Büecke lebt und arbeitet. Bei diesem Exemplar handelt es sich um einen patinierten Bronzeabguss.

 

Die größere Blumenrosette im oberen Frontbereich symbolisiert Gott Vater. Die 12 dreiseitig (jeweils vier über Kreuz) eingelassenen geschmiedeten Blumenrosetten sollen die 12 Apostel wiederspiegeln. Der leicht vorgerückte Altarbereich aus Wesersandstein lädt ein, im Glauben an Jesus Christus als Gemeinschaft zusammen zu stehen.

 

Die feierliche Segnung des Bildstocks vollzog Pfarrer Limberg im Rahmen einer kleinen Andacht am 21. März 2015 im Beisein der Familie, der Freunde und Nachbarn. Den gedanklichen, emotionalen Wunsch, ein christliches Zeichen zu setzen, gab es schon einige Jahre vor der Umsetzung. Den entscheidenden Impuls brachte dann 2013 die enge Zusammenarbeit und Freundschaft mit dem Bildhauer Gregor Schulte, der auch die Steinmetzarbeiten im „Garten der Ewigkeit“ auf dem Dattelner Hauptfriedhof gestaltet hat. Die Familie wünscht sich, dass dieses „Marterl“ allen Vorbeigehenden als Einladung zum Innehalten und zum stillen Gebet dienen möge.

 


Marienhäuschen Pöther – Olfener Straße

 

Im Garten des Hofes Pöther (früher Peveling-Oberhag) steht ein schmuckes Marienhäuschen. Es ist dorthin umgesetzt worden, als die Familie 2013 von Löringhof nach Natrop umsiedelte. Erstmals errichtet und eingeweiht wurde es im September 1991 von Pfr. Hans Overkämping, der der Familie Pöther auch die Marienfigur aus den Beständen des St. Josefgemeinde in Hagem zur Verfügung gestellt hatte,

 

Die Marienfigur stammt aus den Anfangsjahren der Kirche (ca. 1913) und war bei der Renovierung der Kirche im Jahre 1965 aus dem Innenraum der Kirche genommen und in einer Kammer abgestellt worden. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten (Holzwurmbehandlung und neue Bemalung durch Walter Budeus) erstrahlt sie noch heute in neuem Glanz, sie war des öfteren Ziel der Maiandacht.

 

Josef Pöther hat sich diese Gedenkstätte erbaut in Erinnerung an eine Marienfigur, die im Giebel seines alten Bauernhauses in Herten-Backum stand. Bei der Aufgabe des Hofes (1964) hat er sie wegen ihres schlechten Gesamtzustandes nicht mit nach Datteln genommen, doch der Wunsch nach einer neuen Mariengedenkstätte auf seinem Hof ließ ihn nicht los. Als er dann das Angebot erhielt, für diese Maria eine neue Heimat erstellen zu können, hat er sofort zugesagt und ihr 1991 das Häuschen gezimmert.

 


Bildstock Maria mit Kind (Strahlenkranzmadonna)

– Kirchstraße

 

Die Strahlenkranzmadonna mit Kind ist von Reinhold Schröder (*1932) aus Lünen. Die Madonna wurde von Josef Pieper, Klostern (Zimmerei), Mitte der 80er Jahre gestiftet.

 

Von Herrn Schröder sind in der Amandus-Kirche auch das Bronzetor im Alten Turm, die Amanduskerzenleuchter, der Osterkerzenleuchter, der Altar und das Ambo.

 


Statue des Hl. Vincenz – Krankenhaus, Rottstraße

 


Christus-Statue – Hagem, St. Josef

 


Marien-Statue – Horneburg, Schloßstraße

 

In der Wand des Hauses an der Schloßstraße 36 in Horneburg befindet sich eine Marienstatue in der Hauswand. Daneben hängt ein Blumenkübel mit Buchsbaum. Die Statue wurde gefertigt von Frau Josefine Hagemann († 2001)

 


Ehrenmal – Horneburg, Schloßstraße mit Holzkreuz

 

Zwischen 1880/90 und 1904 befand sich an dieser Stelle der Horneburger Friedhof. Die Gräber reichten bis in die heutige Magdalenen- und Schloßstraße hinein. 1934 wurde der Alte Friedhof zur Gedächtnisstätte umgestaltet. Ein Ehrenmal mit Gefallenentafeln, Kreuz und Altarplatte wurde errichtet.

1991 erhielt das Ehrenmal ein schmiedeeisernes Tor. Die restlichen Grabdenkmäler des Alten Friedhofes wurden entfernt und eine durchgängige Grünanlage geschaffen.

 

Im unteren Bereich des Altares wurden die Grabmäler einiger Horneburger Geistlicher eingelassen, nämlich von Vikar Ludger Schlüter (1835-1883), Pfarrer Carl Meÿer (1813-1891), Pfarrer Franz Stiene (1839-1901) und Kaplan Franz Render (1874-1902), zwischen ihnen ein Kreuz mit gelber Schleife, darunter Kelch und Hostie als Zeichen der Eucharistie und des Priestertums.


Fatima-Kapelle – Horneburg, Schloßstraße

 

Ein Ort zum Innehalten und zum Verweilen, ein stiller Ort der Besinnung und des Gebetes ist in Datteln-Horneburg entstanden. Am Samstag, 23. Oktober 2004, segnete Weihbischof Josef Voß die neue Fatima-Mariengrotte der Gemeinde St. Maria Magdalena. "Mit der Fatima-Mariengrotte wollen wir neue Impulse für den katholischen Glauben und die katholische Kirche geben.“

„Eine biblisch gegründete und von der Kirche geleitete Marienverehrung will uns helfen, zwei in unserer Zeit in Gefahr geratene große Geschenke Gottes neu in den Blick zu nehmen: zum einen die Familie als die Keimzelle der Gesellschaft und zum anderen den Frieden unter den Völkern. Maria ist ein Vorbild", erläutert Pfarrer Seemampillai Joseph Emmanuel die Idee, zwischen Kindergarten, Pfarrhaus und Kirche eine neue Mariengrotte bauen zu lassen.

 

Für die Gestaltung und Realisierung verantwortlich ist der Horneburger Künstler Willi Nitzbon. Kirchliche Themen sind dem 74- jährigen pensionierten Leiter der Abteilung Kunst und Gestaltung an der Kollegschule Recklinghausen in keiner Weise fremd. "Als Kind wollte ich unbedingt Messdiener werden, doch mein Elternhaus war zu weit von der Kirche entfernt", bedauert der gebürtige Dattelner noch heute. Nach der Ausbildung zum Maler und Schriftenmaler hat sich Nitzbon während seiner Studienzeit in München viel mit der Kirchenmalerei beschäftigt. "Auch die Fassmalerei, das farbige Bemalen und Vergolden von Holz- und Steinplastiken, hat mich sehr interessiert", erklärt er. Als vor sechs Jahren die Kirche seiner Gemeinde in Horneburg renoviert wurde, kam ihm diese Ausbildung zugute. Denn er restaurierte fachmännisch und mit viel Liebe zum Detail die Holzskulpturen, wie beispielsweise die rund 100 Jahre alte Madonna und das Altarbild.

 

"Was ich mache, das mache ich mit Hingabe", gibt er unumwunden zu. Und das trifft auch auf die Gestaltung der Fatima-Grotte zu. "Das ist für mich Gottes-Dienst". Bevor Nitzbon an die Planungen ging, hat er sich intensiv mit der Geschichte der Marien-Erscheinungen in der Nähe der portugiesischen Stadt Fatima beschäftigt. Dann machte er sich ans Werk, entwarf die Grotte und auch das Umfeld. "Anfänglich gab es in der Gemeinde Diskussionen über das Projekt. Doch als die ersten Entwürfe vor knapp einem Jahr in der Kirche gezeigt wurden, wuchs die Begeisterung bei den Gemeindemitgliedern", erläutert Nitzbon.

 

Seine Modelle sind inzwischen in die Tat umgesetzt worden. Und so steht nun an der Kreuzung zwischen Pfarrhaus und Kindergarten auf einem kleinen Hügel die neue Fatima-Grotte. Ein Sandsteinweg führt auf sie zu, die Bepflanzung mit schlanken Zypressen erinnert an das Umfeld des Wallfahrtsortes Fatima. "Der Hintergrund ist so bemalt, dass die gut ein Meter hohe Marienskulptur, die ein Gemeindemitglied gespendet hat, zu schweben scheint. Sie steht in ihrem strahlend weißen Gewand auf einem Podest in Form einer Wolke vor einem blauen Himmel ", erläutert Nitzbon. Wie selbstverständlich fügt sich die neue Grotte in ihr Umfeld ein. "Die Madonna ist ein Zeichen am Weg in mehrfacher Hinsicht, sowohl für Erwachsene, als auch für Kinder: ein Zeichen am Weg von und zu unserer Kirche, ein Zeichen am Weg zum Guten und am Weg zu Gott", verdeutlicht er.

Text: Michaela Kiepe, "Kirche+Leben", 20.10.2004


 

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