Bronze-Zoo

 

 

Ein Künstler verschönert die Pfosten der Kinderklinik mit Bronzetieren. Freunde der Klinik machen es mit ihren Spenden möglich.

 

Sie weisen den kleinen Patienten und ihren Angehörigen den Weg zur Kinderklinik – die Bronzeminiaturen des Dülmener Künstlers Ekkehard Arens. Heimische und fremde Tiere und eine Sonne stehen, sitzen oder liegen auf den Pfosten, die den Fußweg vom Fahrweg der Dr.-Friedrich-Steiner-Straße abgrenzen; am Eingang der Zufahrt an der Herdieckstraße begrüßt sie ein kleines Erdmännchen, alle anderen Tiere blicken in Richtung Haupteingang.

 

 

Die Tiere nehmen den Kindern die Angst vor dem Krankenhaus.

 

Seit 2006 ist die Reihe der Miniaturtierchen aus Bronze auf den Metallpflöcken ständig angewachsen – 47 Skulpturen sind inzwischen aufgestellt. Sie befinden sich im Blickfeld der Kinder: auf Augenhöhe lenken sie die Kleinen ab, regen zu netten Geschichten an. Täglich ist zu beobachten, wie die Kinder die Straße entlang laufen, die Tiere streicheln oder mit ihnen sprechen.

 

Und sie symbolisieren gute Taten: denn bezahlt haben die Kunstwerke Freunde der Kinderklinik, um „Danke“ zu sagen oder um den kleinen Patienten eine Freude zu machen. Das ist Sinn und Zweck der Tier-Skulpturen. Sie sollen Kinder auf dem Weg zum Krankenhaus aufmuntern.

 

Auf dem ersten Bild zu sehen sind (v.l.) Angela Salfer, Anke Höntzsch, Dr. Martina Klein, Wolfgang Höntzsch, Barbara Ahlers, Ekkehard Arens und, stellvertretend für den anonymen Spender, Klinikmitarbeiter Marc Maschek. (Lokalkompass, 07.10.2011)

 

Auf dem zweiten Bild sind viele Spender um Künstler Ekkehard Arens (vorn Mitte) zu sehen: Burkhard Mudrack, Elvira Bartel, Christian Faber, Silke Weinbrenner, Nicole Faber, Norbert und Frauke Bittscheidt und Ralf Schulz (v.li.). Dr. Martina Klein (re.) bedankt sich für die Klinik. (© Andreas Kalthoff, DMP 15.08.2012)

 

Drittes Bild: Künstler Ekkehard Arens (li.) und Skulpturen-Spender an einem der neuen Bronze-Tierchen: dem Beinchen hebenden Dackel "Schröder". (© Björn Korte, DMP 30.08.2012)

 

Lama, Schmetterling und Känguru ergänzen den Bronze-Tierpark an der Zufahrt zur Kinderklinik. Darüber freuen sich (v.li.) Anke Höntzsch, Nina Morzick, Kliniksprecherin Hannah Iserloh, Ekkehard Arens, Marie Scherer, Heinz und Roswitha Wiebusch. (Foto: Stefan Huxel, DMP 15.06.2013)

 

 Maria Klein-Schmeink (MdB) aus Münster, hier zusammen mit dem Künstler, spendete die 47. Skulptur, ein Reh.

 

Gestalter im Handwerk: Ekkehard Arens

 

Gefertigt hat die bis zu 20 Zentimeter und rund drei Kilogramm schweren Figuren der Dülmener Künstler Ekkehard Arens. Sie wirken natürlich, kommen ohne große Verfremdungen daher. Rund drei Wochen benötigt er für ein Exemplar. "Ich modelliere das Tier erst in Wachs, dann überziehe ich es mit einer feuerfesten Masse und brenne das Ganze im Trockenofen bei 100 Grad. Der Wachs schmilzt und übrig bleibt die Form, in die dann Bronze eingegossen wird", erklärt der heute 62-Jährige.

 

Ekkehard Arens (geboren 1957) arbeitet und wohnt mit seiner Familie heute in Dülmen-Buldern. Er studierte von 1981 bis ‘83 Kunst und Musik an der Pädagogischen Hochschule Münster und machte anschließend eine Ausbildung zum Bronzegießer in Drensteinfurt. Seit mehr als dreißig Jahren arbeitet Ekkehard Arens mit der Gussbronze als künstlerisches Ausdrucksmittel. Die Gefühle und Gedanken des Künstlers fließen als glühender Metallstrom in die Gussformen und erstarren dort zu Mensch, Tier oder Objekt. Seine andauernde Faszination für dieses Metall wird immer wieder von den nahezu unendlichen bildhauerischen Gestaltungsmöglichkeiten des Wachsausschmelzgusses erneuert.

 

Seit 1995 hatte Ekkehard Arens verschiedene Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland (unter anderem in: Münster, Herne, Emden, Freiburg, Braunschweig, Genf, Cloppenburg, Ringkobing). Der Bildhauer wählt für seine Skulpturen oft die Themen Tiere, Tanz und Sport. Neben Fußballspielern und Turnern bildet er auch tanzende Frauen ab, die zum Teil auf Stelen angebracht sind und auch im Garten aufgestellt werden können.

 

Von der tierischen Zufahrt zur Dattelner Kinderklinik ist der Künstler sehr angetan, denn im Foyer des Hauses findet sich eine Sitz- und Spielgruppe in Form einer Arche. "Es wirkt so, als ob die Tiere alle auf dem Weg zur Arche sind. Das passt doch wunderbar", sagt Ekkehard Arens.

 

 

Während eines Werkstattbesuches konnte ich dem Künstler über die Schulter schauen, wie er den Bronzeguss für das nächste Dattelner Miniaturtierchen vorbereitet. Der Besucher lernt den Weg kennen vom Wachsmodell bis zur Bronzefigur. Die Bronzeskulptur wird zuerst in Wachs modelliert und anschließend mit einem Sandgemisch umgeben. Ist dieses fest, wird das Gebilde erwärmt und das Wachs fließt aus der Form. Ein weiterer Brand lässt die Form widerstandsfähig werden und Bronze kann eingefüllt werden. Nach dem Aushärten wird die Form geöffnet und die Skulptur nachbearbeitet, gesandstrahlt und geschliffen, bevor sie einen Patinaanstrich erhält.

 

 

Putzige Gesellen geleiten die Menschen auf den Weg in die Kinderklinik.

 

Hier eine Auflistung der 46 Tiere, die neben der Sonne im Strahlenkranz, die von einer ehemaligen Mitarbeiterin der Klinik angeregt wurde, auf den Pfosten der Dr.-Friedrich-Steiner-Straße thronen:

 

rechts der Straße: Erdmännchen, Uhu, Schildkröte, Seepferdchen, Elefant, Wolf, Rhinozeros, Delphin, Füchse, Frosch, Ochse; links der Straße: Koala, Giraffe, Löwe, Käfer, Esel, Kuh, Pferd, Leopard, Bär, Hund, Gorilla, Tapir, Reh; an der Auffahrt zur Rampe: Gans, Känguru, Seelöwen, Dackel „Schröder“, Oktopus, Schmetterling, Dromedar, Schlange, Lama, Ente, Schaf mit Lamm, Pinguine, (Sonne im Strahlenkranz,) Hase, Eichhörnchen, Wal, Hirsch, Adler, Geißbock, Huhn mit Ei, Hängebauchschwein, Igel und Affe.

 

 

 

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