Der Hohe Mark Steig


Der Naturpark Hohe Mark erstreckt sich vom Niederrhein im Westen bis zum Dortmund-Ems-Kanal im Osten. Er überdeckt Teile des Niederrheins, des südwestlichen Münsterlandes sowie des nördlichen Ruhrgebiets, hier liegen 26 Städte, die unterschiedlicher nicht sein können. Zwischen Wesel im Westen und Datteln und Olfen im Osten wird das 1978 qkm große Gebiet von einer vielfältigen Mischung aus saftigen Wiesen, Weiden, fruchtbaren Äckern, Mooren, sandigen Heiden und den vereinzelten größeren und kleineren dichten Waldstücken geprägt. Im Osten bilden die Niederungen der Lippe und des Halterner Mühlenbachs, verlängert um den Halterner Stausee und den Mündungslauf der Stever, die sogenannte malerische Wasserlandschaft des Naturparks.

 

 

In den letzten 15 Jahren haben Wanderer aus der Region und Tourismusexperten vom Naturpark Hohe Mark e.V und vom RVR mit einem Etat von 1,6 Mio. Euro einen 155 Kilometer langen Wanderweg gestaltet, ihn in 6 Etappen von 19 bis 27 Kilometer Länge geteilt und mit magentafarbigen Schildern, Bänken und Tischen und Kartenständern geschmückt. Damit entspricht er den Kriterien des Deutschen Wanderverbandes für einen Qualitäts-Fernwanderweg. Der Wandersteig wurde am 16. April 2021 durch Regierungspräsidentin Dorothee Feller, RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel und Dagmar Beckmann, Geschäftsführerin des Naturparks Hohe Mark, offiziell eröffnet – Pandemie bedingt ohne rauschendes Fest.


Die 6. Etappe, der östliche Strang des Hohe Mark Steiges von der Haard bis in die Steverauen, führt auch durch Datteln.

 

Die Zahlen 31 - 35 geben Hinweise auf Einkehrmöglichkeiten in der Nähe des Hohe Mark Steiges:

31 Café & Restaurant Mutter Wehner, Haardstraße 196, 45739 Oer-Erkenschwick, 02368-9626510

32 Jammertal Golf & Spa Resort, Redder Straße 421, 45711 Datteln, 02363-377-0

33 Camping Haardstübchen, Am Gerneweg 13, 45711 Datteln, 02363-356580

34 Haard-Camping, In den Wellen 30, 45711 Datteln, 02363-361391

35 Hotel Olfenlodge, Kanalstraße 9, 59399 Olfen, 02595-9144

 

 

Die Wanderer starten die 27 Kilometer lange Strecke bei Mutter Wehner, kommen über den Stimberg, den mit 157 Metern höchsten Berg der Haard, und betreten das Dattelner Stadtgebiet in der Nähe der ehemaligen Zeche Wald II. Sie passieren die Messstelle des Landesamts für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) in Aschenbroks Ort, die weitläufigen Flächen der ehemaligen Ahsener Fischteiche, den Sportplatz von Borussia Ahsen, die Schleuse Ahsen und erreichen das denkmalgeschützte Haus Vogelsang. Sie wandern weiter durch das sensible Naturschutzgebiet Lippeaue, gelangen zur Schleuse Datteln, zum Dattelner Meer und zur neuen buntfarbigen Bogenbrücke der B 474n über den Dortmund-Ems-Kanal. Schließlich biegen sie ein auf den Betriebsweg der „Alten Fahrt“ und verlassen Datteln in Richtung Olfen über die alte Kanalbrücke über die Lippe aus dem Jahr 1894.


 

 

Für uns Einheimische, die nur mal eben den Dattelner Abschnitt des Hohe Mark Steiges kennen lernen wollen, sind Streckenwanderungen natürlich wenig reizvoll. Wie komme ich so ohne weiteres in die Nähe des bezaubernden Gernebachtals mitten in der Haard, und wie komme ich vom Endpunkt des Dattelner Abschnitts an der Lippe wieder nach Hause? Deshalb haben findige Köpfe des Vereins Hohe Mark Tourismus e. V. – nicht nur für uns Dattelner - zwei Rundtouren entwickelt, die die Wegstrecken des Hohe Mark Steiges aufgreifen und Ergänzungs-schleifen vorschlagen, um zum Ausgangspunkt der Wanderung zurückzufinden, dort wo man möglicherweise sein Auto abgestellt hat.

 


Die beiden Schleifen treffen sich am Sportplatz von Borussia Ahsen, doch das Praktische an Rundwanderwegen liegt darin, dass einerseits jeder Punkt der Runde als Start- und Zielpunkt genommen werden kann, andererseits führt der Weg in beiden Richtungen zum Ausgangspunkt zurück. Die eine der vorgeschlagenen Schleifen führt in die Haard, die andere in Richtung Dattelner Meer und „Alte Fahrt“.

 

Rundwanderweg 1:

 

Startpunkt: Schleuse Datteln

 

Auf dem Hohe Mark Steig - zunächst am Ufer des Wesel-Datteln-Kanals, dann durch die Felder - in Richtung Haus Vogelsang, von dort über die Schleuse Ahsen zum Sportplatz von Borussia Ahsen; danach durch Ahsen zur Lippebrücke, am nördlichen Lippeufer in Richtung Rauschenburg und Gaststätte „Zur Rauschenburg“ bis an die „Alte Fahrt“; zurück auf dem Hohe Mark Steig zur Schleuse Datteln. -

 

Die 18 km lange Strecke lässt sich ohne große Verluste an landschaftlichen Reizen um 4 km abkürzen, wenn von Haus Vogelsang - über den Vogelsangweg - direkt die Ahsener Lippebrücke angesteuert wird. - Eine noch kürzere Strecke (8,5 km) ergibt sich, wenn man sich an der Schleuse Ahsen entscheidet, von dort am Wesel-Datteln-Kanal zur Schleuse Datteln zurückzukehren.

 

Diese Strecke ist auch fahrradtauglich,

 


Rundwanderweg 2:

 

Startpunkt: Sportplatz von Borussia Ahsen

 

Auf dem Hohe Mark Steig in Richtung Ahsener Fischteiche, Ahsener Allee, dann zur Messstelle der LANUV bei Aschenbroks Ort in der Haard und auf dem schmalen und steigigen Grenzweg durchs Gernebachtal bis in die Nähe der früheren Zeche Wald II (ca. 7 km). Hier verlässt der Hohe-Mark-Steig Dattelner Stadtgebiet und kreuzt nach Oer-Erkenschwick.

 

Auf Waldwegen steuern wir  wir entweder die Haard Oase am Campinglatz Weber (siehe Karte) oder das Hotel Jammertal an, von dort kehren wir zurück zum Sportplatz von Borussia Ahsen. (13 km) -

 

Alternativ kann die Runde auch am Waldparkplatz Katenkreuz oder am Hotel Jammertal gestartet werden.

 

Wegen einiger sandiger Passagen und enger Wege ist diese Strecjke nicht fahrradtauglich.


Interessante Punkte an der Wanderstrecke

 

 

An den Kanälen:

 

 

Alte Fahrt Datteln-Olfen“ des Dortmund-Ems-Kanals

 

Kanaltrasse von km 21,580 bis km 25,150. ehem. Kanaltrasse von km 25,150 bis km 30,237 - Tag der Eintragung: 15.08.1989. Mit der 1899 eingeweihten Alten Fahrt des Dortmund-Ems-Kanals besitzen die Städte Olfen und Datteln ein bedeutendes „Technisches Kulzurdenkmal“. Dieser Kanal wurde als erster der einheitlichen großen Kanalbauten in den preußischen Westprovinzen erstellt.

 

 

 

mehr zum Denkmal „Alte Fahrt“ steht hier ...


 

Kanalbrücke über die Lippe

 

Lippe-Kanalüberführung bei km 23,380. Dreibogenbrücke mit Bögen von je 21 m und mit Eckpfeilern. Über den Bögen Rundbogenblendengalerie. Bez. 1892 – 1994. Größte der drei Flussunterführungen der gesamten Alten Fahrt.

 

Unterhalb der Brücke – auf Olfener Seite – steht das Pumpwerk an der Lippe, erbaut vor 1899. Eingeschossiger Backsteinbau, wesentlich überarbeitet oder späteren Datums, auf Werksteinsockel. Das Pumpwerk speiste die Kanalfahrt mit Wasser aus der Lippe. Einspeisungsgraben aus der Lippe ist noch vorhanden.


Schleusen Datteln und Ahsen

 

Die Schleusen in Datteln und Ahsen gehören zu den sechs Kanalstufen im Wesel-Datteln-Kanal; sie haben jeweils eine Fallhöhe von 7,50 Metern. Die älteren Schleusen aus den 1920er Jahren haben jeweils eine Länge von 222 Metern und eine Breite von 12 Metern. Der Wasserverbrauch beträgt pro Schleusung 20.000 m³. Schiffe mit einem Tiefgang bis zu 2,8 m können geschleust werden. Oberwasser- und unterwasserseitig wird diese Schleuse durch Hubtore geschlossen. Diese Schleusentore wurden in den 1990er Jahren erneuert.

Die große Schleuse in Ahsen ist die ältere der beiden Schleusen, sie wurde zwischen 1925 und 1927 erbaut, die baugleiche große Schleuse in Datteln wurde anschließend 1928 erbaut. Beide Schleusen wurden 1931 zusammen mit dem Kanal eröffnet.

Die kleinen Schleusen mit einer Länge von 112 Metern und einer Breite von 11,83 Metern wurden 1970 erbaut mit einem Hubsenktor am Oberwasser und einem Schiebetor am Unterwasser.

Schleuse Ahsen


 

An der Lippe:

 

Natur-Schutz-Gebiet Lippeauen

 

Das größte Naturschutzgebiet der Emscher-Lippe-Region ist die „Lippeaue“, die von Dorsten über Marl, Haltern am See und Datteln bis nach Waltrop verläuft und etwa 2.170 Hektar umfasst.

 

Das Naturschutz- und FFH-Gebiet „Lippeaue“ ist mit ca. 2.200 ha das größte Naturschutzgebiet im Kreis Recklinghausen. Es wurde im Rahmen des „Gewässerauenprogramms NRW“ mit Ordnungsbehördlicher Verordnung vom 07.12.1994 (Amtsblatt für den Regierungsbezirk Münster vom 07.01.1995, Nr. 1) erstmalig als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

 

Die Lippe gilt als einer der bedeutendsten Flusskorridore in Nordrhein-Westfalen. Sie übernimmt aus landesweiter Sicht eine besondere Bedeutung für den Biotopverbund.

 

Das Naturschutzgebiet „Lippeaue“ wurde seitens der Bundesrepublik Deutschland als ein Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (92/43/EWG) – FFH-Richtlinie – der Europäischen Union gemeldet (FFH-Gebiet Nr. DE-4209-302). Diese Kulisse des Natura 2000 Gebietes (FFH) ist in weiten Bereichen identisch mit dem bisher bestehenden und auch dem hier nachfolgend beschriebenen Naturschutzgebiet.

 

 

 

Mehr zum Naturschutzgebiet Lippeaue steht hier …


 

Haus Vogelsang

 

In der Lippe-Aue, dort wo der Klosterner Mühlenbach in die Lippe fließt, erhebt sich der barocke Vorbau des Herrenhauses Vogelsang. Das schlichte zweigeschossige Gebäude mit quadratischem Eckturm und geschweifter Haube wurde zwischen 1750 und 1752 erbaut von Jobst Edmund III. von Brabeck. Jobst Edmund war Hildesheimer Domscholastiker und hatte den alten Adelssitz 1724 für 80.000 Reichstaler vom Freiherrn Ferdinand von Plettenberg gekauft.

 

Sicherlich verdankt die Anlage, die 1374 erstmals urkundlich erwähnt worden ist, ihre Entstehung der nahe vorbei fließenden Lippe: zum einen bildete der Fluss die Grenze zwischen den beiden Bistümern Köln und Münster, zum anderen war er jahrhundertelang ein wichtiger Transportweg. So diente die wehrhafte Anlage des Mittelalters den Kölner Erzbischöfen als Grenzbefestigung, die Herren von Sobbe hatten den Auftrag, den Lippeübergang militärisch zu sichern. Die Gräften, die heute noch zwischen Herrenhaus und Lippe erhalten sind, stammen aus der damaligen Epoche; sie umschlossen einen auf einer künstlichen, 22 m² großen Insel liegenden wehrhaften Wohnturm.

 

In der frühen Neuzeit wurde Haus Vogelsang dann Zollstation. Die von Brabeck führten die Anlage im 18. Jahrhundert als landwirtschaftlichen Großbetrieb, zusätzlich besaß Haus Vogelsang die Zoll- und Fischereirechte auf der Lippe sowie eine Fährbefugnis und Jagdrechte. 1783 erwarben die von Brabeck auch das weniger als drei Kilometer entfernt liegende Haus Rauschenburg – ebenfalls Zollstation – vom Hildesheimer Domkapitel. Erst als die Lippe 1815 durchgängig preußisch geworden war, brachen diese Zolleinnahmen weg.

 

Die letzte Adelsfamilie auf Haus Vogelsang, die Familie von Twickel, verdankte diesen Besitz einem Erbvertrag des Jobst Edmund von Brabeck aus dem Jahre 1723, der sich in dem Fall, dass die Brabecks keinen männlichen Nachkommen mehr hätten, als Erben den Freiherrn von Twickel wünschte. 1817 trat dieser Fall ein, nach kurzem Rechtsstreit übernahm Clemens August von Twickel 1823 Haus Vogelsang, 1989 verkaufte sein Nachkomme Clemens Freiherr von Twickel das Gut an die Ruhrkohle AG.

 

Mehr zum Haus Vogelsang steht hier ...


 

In der Haard:

 

Ahsener Allee

 

Schnurgerade führt die Ahsener Allee durch die Haard; sie ist die Hauptachsen durch den Wald in West-Ost Richtung. Sie führt über 5 km direkt vom Mittelpunkt der Haard „Am alten Baum“ und der Johannes-Kapelle zum Wesel-Datteln-Kanal. Die Ahsener Allee soll wieder eine Birkenallee werden – so wie früher. Jeder kann eine oder mehrere Birken spenden. Jedes Bäumchen kostet 25 Euro. An speziellen Aktionstagen im Herbst kann jeder seine Birke pflanzen. Spaten stehen bereit. Dazu gibt es eine Urkunde, ausgestellt auf den Namen des Spenders oder eines Beschenkten. In der Urkunde sind auch die geographischen Koordinaten angegeben, so dass jeder „seine“ Birke wiederfindet.

 


Ehemalige Ahsener Fischteiche

 

Im Bereich der Ahsener Heide stößt der Besucher auf riesige unbewaldete, landwirtschaftlich genutzte Freiflächen. Dies sind die Überreste der um 1900 angelegten Fischteiche des Freiherrn von Twickel. Im ehemaligen Niederungsmoor des zur Lippe fließenden Gernebaches sind von ihm 40 Hektar Heideland in 72 Einzelteiche umgewandelt worden. Solange Wasser in ausreichender Menge vorhanden war, wurde Karpfen- und Forellenzucht betrieben.

 

Mit dem Austrocknen des Baches Anfang der 1970er Jahre fielen die Teiche trocken. Dies soll entweder durch Einflüsse des Bergbaus oder durch die Auskiesung bei Flaesheim im Raum nordwestlich der Teiche verschuldet sein. Vielleicht sind die Teiche auch mangels genügendem Absatz von Karpfen geschlossen worden. Durch das Überangebot von Nordsee- und Hochseefisch waren die heimischen Fischteiche nicht mehr rentabel.

 

1989 hat die Deutsche Steinkohle AG (DSK) die ausgedehnten Flächen gekauft. Nachdem die Versuche gescheitert waren, die Wasserflächen wiederherzustellen und den Gernebach unter Einbeziehung großer Flächen der ehemaligen Fischteiche zu einem durchgängigen und naturnahen Fließgewässer mit einzelnen Aufweitungsbereichen für kleinflächige dauerhafte Stillgewässer zu renaturieren, hat die Haus Vogelsang Gmbh (HVG) 2017 ein 16 Hektar großes Gelände einzäunen lassen. Heute grasen hier, mitten in der Haard zehn bis zwölf Aubrac-Rinder und übernehmen die Landschaftspflege. Maschinen kommen nur noch selten rund einen Kilometer tief, wenige Hundert Meter abseits der Ahsener Allee zum Einsatz.


 

 

Aschenbrocks Ort

 

An Aschenbrocks Ort unterhält das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) eine Messstation. Hier wachsen etwa 140 alte Buchen. In Behältern wird Regenwasser aufgefangen, das durch die Kronen tropft und/oder an den Stämmen herunterläuft, und mit dem Ziel untersucht, Daten über die Luftverschmutzung zu erhalten.

 


Gernequelle und Gernetal

 (auf Oer-Erkenschwicker Gebiet)

 

Am westlichen Rand des Dattelner Stadtgebiets, mitten in der Haard, entspringt der Gernebach. Heute ist von der einstmals sprudelnden Quelle leider nicht mehr allzu viel zu sehen. In den 1970er Jahren versiegte die Quelle, aus welchen Gründen auch immer. Fachleute stellten fest, dass unterirdisch noch Wasser fließt. Im sich nach Osten anschließenden Naturschutzgebiet Gernebachtal tritt es nur an einigen tiefer gelegenen Stellen zu Tage. Das 40 ha große Tal ist besonders schutzwürdig aufgrund der Flora und Fauna, die sich in den nährstoffarmen Feuchtwiesen tummelt, zum Beispiel Moorlilien oder Moosbeeren.


Zeche Wald II

(auf Oer-Erkenschwicker Gebiet)

 

Inmitten der Haard, nur wenige Meter entfernt vom Hohe Mark Steig, erstellten die Auszubildenden der Ausbildungsabteilung des Bergwerks Haard im Frühjahr 1992 ein Stollenmundloch. Dort hinein platzierten sie eine Statue der Schutzpatronin der Bergleute, die Helige Barbara. All dies soll verdeutlichen, dass bereits im Jahre 1860 Bergbau in der Haard betrieben wurde. Die Kenntnis über diese Abbaustelle war im Laufe der Jahre verloren gegangen, sie wurde erst im Jahre 1988 wiederentdeckt.

 

Der Recklinghauser Goldarbeiter Josef Harnischmacher hatte hier 1856 flözartige Braunkohlen-Lagerstätten auf einem Heidestück in 1,5 – 2,1m Tiefe entdeckt. Nachdem die Abbauwürdigkeit der Lagerstätte nachgewiesen worden war, erlaubte die Bergbehörde den Abbau mittels eines kleinen Stollens. Durch Verleihungsurkunde vom 31. März 1860, ausgestellt vom Herzoglich Arenbergschen Domänen-Prospektor, Rat Landschütz, wurde dem Recklinghäuser Referendar Peter Averbeck das Bergeigentum des Braunkohlenbergwerks „Wald II“ zur Gewinnung aller darin vorkommenden Braunkohlen verliehen; ihm war die ursprünglich gewährte Konzession übertragen worden. In demselben Schreiben wurde ihm seitens der Obrigkeit auch der volle bergrechtliche Schutz zugesichert, unter der Bedingung, dass er die gesetzlichen Abgaben an die Königliche Behörde und an den Herzog von Arenberg pünktlich entrichtete.


 

 

Katenkreuz, In den Wellen, Bockum

 

Das bekannteste Kreuz in Datteln ist wohl das „Katenkreuz“ an der Kreuzung zweier wichtiger Verbindungswege, der Redder Straße von Nord nach Süd und dem Weg In den Wellen von West nach Ost. Das schlichte Holzkreuz, das man heute dort antrifft, wurde mit der Umgestaltung des Parkplatzes in den 1970er Jahren in seiner heutigen Form errichtet.

 

Vom in der Nähe liegenden Hof, der Gaststätte Haus Katenkreuz, weiß man, dass die erste Kate dort 1864 von der Familie Breuckmann errichtet wurde. Seit wann es an diesem verwunschenen Ort ein Kreuz gibt, ist jedoch nicht bekannt. Ein vergilbtes Foto aus dem Jahre 1933 zeigt das alte Wegekreuz am "Katenkreuz". Ursprünglich handelte es sich dabei um ein bedachtes Holzkreuz mit Korpus. Es stand in unmittelbarer Nähe des jetzigen Standortes an einem Wasserabzugsgraben. Und da waren damals nichts als aufgewühlte Feldwege "mitten im Busch".

 

Wenn man der Chronik der Bockumer Schule folgt, setzt das Katenkreuz eine vorchristliche Tradition als heilige Stätte fort. Dort heißt es:nämlich: „Diese Bauern vereinigten sich, um gemeinsame Götterstätten zu haben, wo sie die Götter verehren konnten. Wahscheinlich war eine solche Götterstätte am sogenannten Katzenkreuz beim Kötter Breuckmann.“ Es ist bekannt, dass das Christentum gern heidnische Traditionen aufgegriffen und im christlichen Sinne umgewandelt hat. Warum sollten Bezüge dieser Art nicht auch beim Katenkreuz vorliegen?