Kirchengeschichte im Dorfschultenhof

 

Die Glocken        Die sakralen Gegenstände      

 

Am 15. November 2016 wurde das Herrmann-Grochtmann-Museum im Dattelner Dorfschultenhof geschlossen. Seit dem Umbau und der Wiedereröffnung der Ausstellung im Jahre 1988 bekamen die kirchengeschichtlichen Objekte im Eingangsbereich eine eigene Abteilung zugewiesen. Auch nach der Schließung des Museums ist dieser Bereich erhalten geblieben, im Mttelpunkt des Interesses stehen hier insbesondere die 7 Glocken, die auf einer kleinen Empore hängen und über eine kleine Treppe zu erreichen sind. Während der Öffnungszeiten der Volkshochschule Datteln, die jetzt das Haus mit Leben füllt, sind die ausgestellten Objekte zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

Uhrwerk – Ende des 19. Jhs.

Das hier gezeigte Uhrwerk stammt aus der Klosterkirche St. Dominkus Meckinghoven.

Als die Dominikanerpatres sich um die Jahrhundertwende zur Seelsorge der Meckinghovener Bevölkerung hier ansiedelten, folgte der Klostergründung bald der Bau einer eigenen Kirche, deren Grundstein im Jahre 1906 gelegt wurde.

Für die Turmuhr der Klosterkirche wurde dieses Uhrwerk erworben, das wahrscheinlich einige Jahre älter ist als das Kloster. Es wurde von der Firma Vortmann in Recklinghausen angefertigt, einem auf Turmuhren spezialisierten Betrieb. Wahrscheinlich entstand das Uhrwerk noch vor der Jahrhundertwende, ungeklärt bleibt aber noch, in welchem Jahr und von welchem ersten Standort es zur Klosterkirche St. Dominikus gelangte.


Hoch im Kirchturm aufgestellt, hielt das Räderwerk des Uhrwerkes mittels einer Gestängeübersetzung die Zeiger des Zifferblattes in Bewegung und löste auch das regelmäßige Geläut der Glocken aus. Anfangs mußte das Werk täglich von Hand aufgezogen werden, um die Schwere der Gewichte in Bewegungsenergie umzusetzen. Wenig später wurde das Uhrwerk dann von einem 380-Volt-Drehstrommotor, gesteuert über Kupfer-Kohle-Kontakte, elektrisch angetrieben.

Als die Klosterkirche St. Dominikus in den siebziger Jahren ein neues Uhrwerk erhielt, überließ die Gemeinde das alte Uhrwerk zwei Dattelner Bürgern zum Restaurieren. Der Uhrmachermeister Helmut Hülsdau und der Mechanikermeister Ernst Steiner richteten es in mehr als 6000 Arbeitsstunden her und machten es wieder gangbar.

Im Jahre 1988 überließen Pater Reinhard von der Gemeinde St. Dominikus und die Herren Hülsdau und Steiner das Uhrwerk des Dominikaner-Klosters dem Hermann-Grochtmann-Museum als Dauerleihgabe.

 

 

 

Kreuzweg-Station

 

Alter Friedhof der Amandus-Kirche, Sandstein, stark verwittert,

Höhe 118 cm, Breite 67 cm

 

13. Kreuzweg-Station mit der Grablegung Christi; in den hochrechteckigen Sandstein mit Dreieckgiebel ist das rundbogig abgeschlossene Feld des Dreiviertelreliefs eingelassen, welches die Grablegung Christi mit Maria, Maria Magdalena, Anna, Johannes und Petrus zeigt

 


Steinkreuz – früher B 235, km 31.1;

heute im Fundus des Dattelner Heimatmuseums

 

Das parallelkantige lat. Steinkreuz aus grauem Sandstein vom Stimberg stand bis Mitte der 1970er Jahre unter einer jungen Eiche an einem Feldweg in der Bauerschaft Natrop, der nördlich des Wesel-Datteln-Kanals rechts (nach Osten) von der Bundesstraße Datteln-Olfen beim Kilometer 31,1 abzweigt. Als die B 235 ausgebaut wurde, brachte man es in das Dattelner Heimatmuseum.

Das Kreuz zeigt eine mehrzeilige eingetiefte, nur noch schwer entzifferbare Inschrift, die das Christusmonogramm IHS im Kreuzungsfeld einbindet: ‘ANNO / 1643 IST / DER ERSAME / MELCHIOR WEBER / IN DEN HERRN ENDT / SLAPFEN’, darunter im Schaft ein kleines Rad und ein Herz, sowie am Fuß zwei weitere nicht mehr lesbare Zeilen.

Ursprünglich stand das Kreuz, bis man es 1910 in die Nähe der Straße versetzte, ca. 50 m weiter nordöstlich unter einer alten Linde; damals musste es weichen, da das dortige Sandvorkommen abgebaut wurde.

Das Kreuz erscheint jünger, als es die unsichere Jahreszahl ausweist. Inschrift und Zeichen deuten auf ein Grabkreuz hin, das irgendwann von einem Friedhof geholt wurde. Heimatforscher vermuten hier aber auch den Platz eines Freistuhls (Gerichtsbarkeit). In der Nähe des alten Platzes, die Flur heißt ‘Riethkamp’, wurde ein ausgedehntes vorgeschichtliches Gräberfeld entdeckt. In einer anderen Version, nach einer Sage, ist ein Mann von einem tollwütigen Hund gebissen worden und darauf gestorben.

 


 

 

Turmuhr der Amanduskirche Datteln

 

Bis 1945 hing die Uhr auf dem neugotischen Hauptturm der Amanduskirche.

 

nach der Beschädigung durch Kriegseinwirkungen Gabe an das Hermann-Grochtmann-Museum. Der neu aufgebaute Turm hat ein neues Ziffernblatt erhalten.

 

 


 

 

Wetterhahn der Amanduskirche Datteln

 

Er stand vermutlich auf dem 1945 durch Bomben zerstörten spitzen Turm auf dem romanischen Westflügel der Amanduskirche.

Eisen, unterhalb des Schwanzes Teile ausgebrochen, ebenso Teile des Schnabels, Höhe 66 cm, Länge 75 cm.

 

eingraviert:

a) auf der linken Seite: H.D. F. Reick Eisen repariert 1831;

b) auf der linken Seite: M.H.F. Pf. Hackfurth, F. Holthoff, Vic. Thenhagen, G. Reif (Bürgermstr.), R. Gans (Rendant)