Anlässlich des fünften Geburtstags der StadtGalerie sprach Björn Korte

von der Dattelner Morgenpost mit Centermanager Jörg Waldrich:

 

 

Fünf Jahre StadtGalerie Datteln: Wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus?

 

Trotz der vier Leerstände, die wir zurzeit leider haben, können wir nicht davon reden, dass das Konzept nicht funktioniert. Die StadtGalerie wird gut angenommen, wir haben stabile Umsätze. Der stationäre Einzelhandel hat es bundesweit schwer, gerade im Textilbereich. Die Steilmann-Pleite hat uns getroffen. Der Internethandel macht uns zu schaffen. Aber das hat nichts speziell mit Datteln zu tun.

 

 

Gibt es Interessenten für die vier leer stehenden Ladenlokale?

 

Gespräche führen wir immer wieder, aber bevor Verträge unterschrieben sind, kann viel passieren. Wenn keiner mehr mit uns sprechen würde, dann würde ich mir Sorgen machen.

 

 

War das Scheitern der Schemm-Bebauungspläne gut für den bestehenden Einzelhandel oder hat das der Innenstadtentwicklung geschadet?

 

Wenn ich so etwas genau wüsste, säße ich wahrscheinlich auf den Bahamas und würde Cocktails schlürfen. Ich bezweifle, dass hier ein großer Lebensmittler vonnöten wäre. Die Versorgung ist in Ordnung. Aber es ist ein Jammer, dass auf dem Schemm jetzt gar nichts passiert. Der Platz ist nicht gerade ein Aushängeschild. Irgendeine Entwicklung dort wäre wünschenswert – und wenn es Wohnbebauung ist. Datteln ist nicht unattraktiv, muss sich aber steigern. Man muss nicht studiert haben, um zu wissen: Wenn man sich wohlfühlt in einer Stadt, wenn die Stadt sauber ist, wenn man sich sicher fühlt, dann fährt man gerne dorthin und kauft dort ein. Die Planung eines größeren Projekts wie der Schemmbebauung sorgt erst einmal dafür, dass alle abwarten. Aber nach dem Aus des Projekts ist leider kein Ruck durch Datteln gegangen.

 

 

Was würden Sie empfehlen zur Innenstadtentwicklung?

 

Wir sind gar nicht so schlecht aufgestellt, aber der Handel sollte noch mehr an einem Strang ziehen, gemeinsame Aktionen auf die Beine stellen. Einheitliche Öffnungszeiten sind auch so eine Sache, die hilft, denn sie geben Kunden Verlässlichkeit. Die Innenstadt muss als Ganzes funktionieren. Deshalb ist es gut, dass Müller (Anm. der Red.: das Drogerie-Kaufhaus) geblieben ist und bedauerlich, dass Tschibo gegangen ist.

 

 

Das Interview erschien in der Dattelner Morgenpost vom 21. September 2017.