Unvergessen

 

Pater Ludgerus Pohlschröder -

Begründer des Meckinghovener Dominikanerklosters

 

(30.04.1864 bis 28.03.1933)

 

Die Geschichte Meckinghovens ist untrennbar mit ihm und den Jahren verbunden, die er hier lebte und wirkte.. Ihm ist es zu verdanken, dass Meckinghoven zu einem kulturellen und spirituellen Zentrum im Kreis Recklinghausen wurde und weit darüber hinaus. Dies danken ihm die Meckinghovener noch heute, indem das Ludgerushaus seinen Namen trägt.

 

In den 1890er Jahren war Meckinghoven ein in sich abgeschlossener Ort. Es hatte noch keine Bahn und keine Industrie. Die Bewohner waren Alteingesessene, die Ackerbau und Viehzucht betrieben. Viele Leute gingen nach Rauxel zur Zeche Victor hin. Auch diese Leute besorgten zu Hause noch ihren Kotten oder gepachtetes Land. Alle hatten ihre eigene Wohnung. Nur wenige Familien waren fremd. Sie waren nach dem im Sommer 1898 fertig gewordenen Dortmund-Ems-Kanal zurückgeblieben und hatten sich in Meckinghoven Beschäftigung gesucht. So war Meckinghoven noch eine reine ländliche Gemeinde.

Meckinghoven: Bis zum Herbst 1898 diente das Fachwerkgebäude als einklassige Schule, im Dezember 1899 gründete hier Pater Ludgerus mit Bruder Alvarus das Kloster, 1918 folgten die Heiligenstädter Schwestern und leiteten eine Kinderverwahr- und Handarbeitsschule.

 

In jenen Jahren erwachte in der Meckinghovener Bevölkerung der Wunsch nach eigener Seelsorgeverwaltung. Zwischen der Pfarrkirche von St. Amandus und Meckinghoven bestand nur ein loser Zusammenhang. Wohl wurden Taufen, Osterkommunion, Trauungen und Begräbnisse in Datteln gehalten, jedoch besuchte man an Sonn- und Feiertagen den Gottesdienst in der nahe gelegenen Kirche zu Horneburg. Der kirchliche Religionsunterricht wurde wöchentlich eine Stunde von einem Dattelner Geistlichen erteilt. So bestand ein gutes Verhältnis mit den Pfarrern von Horneburg, welche auch wieder Nutzen durch Seelenmessen, Kollekten usw. hatten. Auch spendeten sie in Notfällen den Bewohnern von Meckinghoven die hl. Sakramente. Mit dem Tode des Pfarrers Meyer 1892 hörte das gute Verhältnis auf. Der neue Pfarrer Franz Stiene hatte das Bestreben, seine Pfarre durch Teile benachbarter Gemeinden zu vergrößern. So wurden Teile von Erkenschwick, Hagem und ganz Rapen zur Pfarrgemeinde Horneburg geschlagen. Bei Meckinghoven stieß er jedoch auf Schwierigkeiten und es verblieb im Verbande der Kirchengemeinde St. Amandus Datteln. Dann entstand ein Streit um die Benutzung der Kirchenbänke in Horneburg. Von alters her nahmen auch die Meckinhovener in den Bänken Platz. Diese sollten die Plätze räumen, und so spitzte sich die Sache immer mehr zu. Gar bald zeigten sich die traurigen Folgen dieses Streites. Während ein Teil der Kirche fernblieb, besuchten andere die Kirchen in Datteln und Henrichenburg. Dass in dieser Situation der Wunsch laut wurde, in Meckinghoven eine eigene Kirche zu errichten, kann nicht überraschen.

Da aus der Umgebung mehrere Söhne des hl. Dominikus hervorgegangen waren, entstand das Verlangen nach einer Niederlassung der Predigerbrüder am Orte. Man wandte sich mehrmals vergeblich an deren Provinzialrat in Düsseldorf. Als im Herbst 1898 der Neupriester P. Jordanus M. Hioben in Datteln seine Primiz feierte, assistierte ihm Pater Ludgerus M. Pohlschröder hierbei. Der Name Pohlschröder war in Datteln nicht unbekannt, da der Vater des P. Ludgerus aus Datteln stammte und trotz der vierzigjährigen Abwesenheit immer noch das höchste Ansehen genoss – der Dominikanerpater und der Vorsitzende des Kirchenvorstandes von St. Amandus waren immerhin Vettern. Kein Wunder, dass jetzt Dattelner und Meckinghovener den guten Pater Ludgerus bestürmten, er möge doch die Gründung eines Klosters Meckinghoven nochmals an zuständiger Stelle warm befürworten. Darauf ging P. Ludgerus ein, und in einer längeren Schrift begründete er den Nutzen einer Klostergründung in Meckinghoven. Parallel dazu bildete sich ein Kirchenbauverein, der Landwirt Wilhelm B. erklärte sich bereit, einen Morgen Land zu stiften.

 

Auch der Dattelner Amtmann Weiß war aufgefordert worden, seinen Einfluss überörtlich geltend zu machen. In einem Schreiben, datiert vom 11. April 1899, unterstützte er die Gründung einer Niederlassung des Dominikaner-Ordens in Meckinghoven, da dies einem dringenden Bedürfnis der hiesigen Bevölkerung entspräche.

„Die Gründung einer Kirche und die Errichtung eines regelmäßigen Gottesdienstes in der Bauerschaft Meckinghoven ist deshalb ein Bedürfnis, weil deren Bewohner zum Teil Bergleute sind, deren Zahl durch die Anlage neuer Schächte in der Nähe der Bauerschaft in der nächsten Zeit sich noch bedeutend vermehren wird und eben wegen Ausübung ihres Berufes mit den Anhängern der Sozialdemokratie täglich in Berührung kommen. Um diese nun vor dem Gift der verderblichen Lehren der immer mehr vordringenden Umsturzpartei zu schützen und im Christentum zu befestigen, ist es zweifelsohne von der allergrößten Bedeutung, ihnen die Erfüllung der religiösen Pflichten durch regelmäßige Abhaltung des Gottesdienstes in der Bauerschaft selbst möglichst zu erleichtern." (Akte 178, Stadtarchiv Datteln)

 

Aber nicht nur die Nordwanderung des Bergbaus und die bevorstehende Teufung der Zeche Emscher-Lippe führte viele Neubürger in den Dattelner Süden. Der Kanalbau und die Errichtung des Schiffshebewerkes in Oberwiese waren 1899 bereits abgeschlossen. Der Bau der Hamm-Osterfelder Eisenbahnlinie war beschlossen: die Trasse sollte durch Meckinghoven gehen, und ein Bahnhof war zwischen Horneburger Chaussee und Castroper Straße projektiert. Außerdem "drohte" Konkurrenz durch eine evangelische Kirchengemeinde: Am 1. August 1898 war Pfarrer Trippe nach Meckinghoven gekommen und hatte mit dem Aufbau einer Gemeinde im Dattelner Süden begonnen. Bald fanden regelmäßig evangelische Gottesdienste im Schatten des Hebewerks statt, das offizielle Gründungsdatum der Evangelischen Kirchengemeinde Waltrop-Datteln war der 1. Oktober 1899. Für die Eingesessenen, die zumeist katholisch waren, war dies sicherlich ein nur schwer zu verkraftender Vorstoß der Protestanten, zum anderen aber auch Ansporn zum verstärkten Bemühen um den Aufbau einer eigenen katholischen Kirchengemeinde in Meckinghoven.

 

 

Die vorgetragenen Gründe überzeugten den P. Provinzial und den Provinzialrat. Er trug dem P. Ludgerus auf, unverzüglich nach Meckinghoven zu reisen und bezüglich einer Niederlassung mit den Leuten zu verhandeln. Groß war die Freude der Meckinghovener, P. Ludgerus ganz unerwartet in ihrer Mitte zu sehen und von ihm zu hören, dass man jetzt endgültig gewillt sei, eine Niederlassung in Meckinghoven zu gründen. Ohne jede Schwierigkeit gingen sie auf die gestellten Bedingungen ein. Die Dominikaner kauften von der Gemeinde Datteln die leer stehende einklassige Schule, die von Mitgliedern der Gemeinde notdürftig als Kirche und Kloster eingerichtet wurde. Die alte Schule Ecke Bahnhofstraße / Schulstraße stand leer, da im Sommer eine neue Schule Ecke Bahnhofstraße / Klosterstraße fertig gestellt worden war. Der Kirchenbauverein versprach, ihnen Land und finanzielle Unterstützung zu geben. Voll Freude berichtete P. Ludgerus dem hochw. P. Provinzial den Erfolg seiner Reise. Kurze Zeit darauf beschloss das Provinzkonzil die Niederlassung. Der hochw. P. General gab seine Zustimmung, und auch die Regierung erteilte ihre Genehmigung auf Fürsprache des Landrates von Recklinghausen, des Grafen v. Merveldt.

 

 

 

Zum ersten Vikarius der Meckinghover Neugründung wurde P. Ludgerus M. Pohlschröder ernannt, der, 35 Jahre alt, im Dezember 1899 sein neues Amt antrat. „Es war der Anfang eines Wirkens, das überreichen Segen in viele Herzen ausgießen sollte, es war ein Samenkorn, hineingelegt in das Erdreich der Kirche, das aufgehen und heranwachsen sollte zum Baum, an dessen Früchten tausende hilfsbedürftige Seelen sich laben sollten.“ (Klosterchronik)


Meckinghoven: Das älteste Foto vom Gebäude der alten Schule, in der Lehrer Hunke zuletzt an die 100 Kinder unterrichtete; es lag an der Ecke Bahnhofstraße/Schulstraße.

 

Ganz klein war der Anfang. Das Schulzimmer ward zur Kapelle, die Lehrerwohnung zum Klösterlein, zunächst nur für einen Pater und einen Laienbruder. Als echte Nachfolger der Apostel zogen sie ein ohne Hausrat – ohne Tisch, ohne Stuhl, ohne Bett. Als aber die Dorfbewohner die große Armut sahen, brachten sie Hausgerät und Nahrungsmittel herbei; auch fuhren sie getreulich fort, für die nötigsten Bedürfnisse der Ordensleute zu sorgen, jahrelang.

 

* M e c k i n g h o f e n, 12. Dez. Unser durch den Canal und das Schiffshebewerk weit und breit bekannt gewordener Ort hat eine besondere Auszeichnung erhalten durch die Gründung einer Niederlassung des Dominikaner-Ordens. Die höhere Genehmigung hierzu ist den Patres ertheilt und ist dieselbe die erste in der westfälischen Provinz. Die Patres haben, was besonders zu begrüßen ist, die Ausübung der Seelsorge in unserer Gemeinde, deren Seelenzahl sich infolge der benachbarten Industrie noch täglich mehrt, übernommen. Bis zur Fertigstellung des Klosters und der Klosterkirche ist eine kleine Nothkirche errichtet worden, deren Einweihung durch den hochw. P. Provinzial am Feste Mariä Empfängnis erfolgte. Das war ein Freudentag für alle Eingesessenen, denen es zum ersten Mal vergönnt war, hier dem hl. Opfer beizuwohnen. Der Dattelner Kirchenchor hatte bereitwilligst den gesanglichen Theil bei der erhebenden Feier übernommen. Ein Festessen im Hotel Lucas beschloß dieselbe. Als lobenswerth muß es anerkannt werden, mit welch' freudigem Opfermuthe die hiesigen Bewohner, sowohl durch Zeichnung namhafter Geldbeträge als auch in anderer Weise lange Jahre hindurch bemüht waren, die Errichtung eines Klosters hierorts zu ermöglichen. Jetzt ist der sehnliche Wunsch erfüllt! Möge reicher Segen aus dieser Niederlassung sich ergießen!

Recklinghäuser Volksblatt vom 14.12.1899

 

Am 8. Dezember 1899, am Feste der Unbefleckten Empfängnis, ward die Notkapelle vom Ordensprovinzial feierlich eingeweiht; der Landrat Graf Merveldt, der Amtmann von Bülow, viele Geistliche und Laien waren zugegen. Bei den großen Schwierigkeiten, mit denen die junge Gründung in der ersten Zeit zu kämpfen hatte, drohte ihre Aufhebung; aber auf Vorstellungen der benachbarten Pfarrer wie der Bevölkerung Meckinghovens wurde sie belassen. Dann kam die Eisenbahn mit dem Bahnhof Datteln in nächste Nähe; die Gewerkschaft „Emscher-Lippe“ erstand und mit dieser im Bereiche der Bauerschaft eine große Kolonie von Bergleuten.

Meckinghoven: Dominikaner-Kloster und Kirche im Jahre 1925, dem Jahr, als Pater Ludgerus nach Meckinghoven heimkehrte.

 

Bald ward die Kapelle zu klein; es musste eine Kirche erbaut werden. Die Grundsteinlegung des schönen, dem hl. Dominikus geweihten Gotteshauses und Klosters, das der bekannte Düsseldorfer Architekt Caspar Clemens Pickel entworfen hatte, erfolgte im Sommer 1906. Am 4. Adventssonntag 1907 ward die Klosterkirche eingesegnet. Rasch breitete sich nun die Tätigkeit der Predigerbrüder unter der Leitung von Pater Ludgerus aus. 1908 erhielt die Klosterkirche die Erlaubnis zum Taufen, 1913 wurde Meckinghoven von der Ortspfarre St. Amandus abgetrennt und als Rektorat der Kirche in Hagem überwiesen. Im Jahre 1914 wurde der Klosterbezirk der Dominikaner-Ordenspriester zu Meckinghoven zum eigenen Seelsorgebezirk erhoben. Seitdem lag den Patres am Orte selbst die ganze Seelsorge ob; andauernd dienten sie dem Weltklerus der näheren und weiteren Umgegend zur priesterlichen Aushilfe. Seit 1913 fanden im Kloster auch die allmonatlichen Zusammenkünfte der Priesterschaft des Dekanats Datteln zur geistigen Erneuerung statt, wobei Patres die Vorträge hielten. Am 21. Mai 1914 konnte Pater Ludgerus sein silbernes Ordensjubiläum feiern.

 

* Meckinghoven, 22. Mai. (Ordensjubiläum.) Gestern feierte der allbeliebte Präses des hiesigen Dominikanerklosters, Pater Ludgerus Pohlschröder, sein 25jähriges Ordensjubiläum. Als Festgabe wurde ihm ein kunstvoll gearbeitetes Maria-Hilf-Altärchen gewidmet. Während des feierlichen Hochamts, das der Jubilar zelebrierte, schilderte einer seiner Mitbrüder in kurzen Worten das opferreiche Leben des demütigen, frommen Ordensmannes. Die vielen herzlichen Glückwünsche der Kinder und Vereine zeugen von der tiefen Verehrung und Liebe, deren sich der hochwürdige Pater in unserer Gemeinde erfreut. Mögen ihm noch viele Jahre segensreichen Wirkens beschieden sein.

Recklinghäuser Volkszeitung vom 26.5.1914

Meckinghoven: Innenansicht der Klosterkirche St. Dominikus in den 1920er Jahren. Erst 1935 wurde an der Ostseite der Chor angebaut, 1940 folgte der Hochaltar von Peter Tillmanns aus der Kirche Maria-Viktoria in Berlin.

 

16 Jahre lang leitete Pater Ludgerus die Meckinghovener Niederlassung, dann wurde er abberufen für eine höhere Aufgabe, er wurde 1916 zum Prior in Venlo berufen, als seinen Nachfolger begrüßten die Meckinghovener Pater Kunibert M. Piper. Kurz vor seinem Abschied errichtete die Gemeinde 1915 ein Schwesternhaus. Die Aufgabe der Schwestern bestand darin, junge Mädchen in Hauswirtschaft zu unterrichten und die häusliche Krankenpflege zu übernehmen. Während der Gründung und des Ausbaus der benachbarten Zeche Emscher-Lippe wurden im Ludgerushaus zudem sozial nicht abgesicherte Personen untergebracht. Hieraus entwickelte sich im Laufe der Zeit ein Altenheim. Seinen Namen erhielt das Haus nach dem hl. Ludgerus, aber auch zu Ehren des Klostergründers Pater Ludgerus. Als Träger wurde 1919 der Ludgerushaus e.V. gegründet.

 

* Meckinghoven, 23. Sept. Der Präses des Dominikanerklosters hierselbst, der Hochw. Pater Ludgerus Pohlschröder ist, wie schon kurz gemeldet, zum Prior in Venlo ernannt. Eine ehrenvolle Berufung ist das - zählt Venlo doch zu den größten Häusern der Ordensprovinz, in welchem sich neben dem Noviziat auch noch eine Studienanstalt, entsprechend unseren Gymnasien, befindet. Meckinghoven aber sieht den Hochw. Pater ungern scheiden, ist er doch der Gründer der Ordensniederlassung und nun bereits 16 Jahre hindurch der Leiter. Im Jahre 1899 kam er mit einem Laienbruder hierher; das alte Schullokal wurde zur Kapelle eingerichtet und durch einen hölzernen Anbau erweitert. Die Lehrerwohnung wurde zur Dominikanerwohnung, in der sich Pater und Bruder in apostolischer Einfachheit einrichteten. Doch das konnte nur provisorisch sein, zumal die Bevölkerung Meckinghovens rasch zunahm und die erweiterte Seelsorgetätigkeit auch die Vermehrung der Seelsorgskräfte erforderte. Aber nicht geringe Schwierigkeiten traten ein, die die Erhaltung der Niederlassung zeitweilig sehr in Frage stellten. Doch Pater Ludgerus zagte nicht, selbst rastlos tätig und unterstützt von treuen Meckinghovern und anderen treuen Freunden, wurden alle Schwierigkeiten überwunden. Der Bau des Klosters und eines geräumigen Gotteshauses konnte in Angriff genommen werden. Acht Jahre hatte Pater Ludgerus mit seinen Mitbrüdern im alten Schulhause gelebt, als man im Winter des Jahres 1907-08 das neue Kloster beziehen konnte. Acht Jahre noch war er der Präses des Hauses, um nunmehr ein neues, verantwortungsvolleres Amt zu übernehmen. Unsere besten Wünsche begleiten ihn. In den Herzen der Meckinghover aber wird Pater Ludgerus weiter leben, und sie werden ihm ein dauerndes Andenken bewahren. Der neue Präses, Pater Kunibertus, ist uns kein Unbekannter. Jahre lang war er der getreue Gehilfe des Pater Ludgerus, namentlich in der Seelsorge in Meckinghoven. Auch ihm unsere herzlichsten Wünsche, auf viele Jahre.

Recklinghäuser Volkszeitung vom 23.9.1915

 

Prior in Venlo zu werden, war eine ehrenvolle Berufung - zählte Venlo doch zu den größten Häusern der Ordensprovinz. Dort und in Vechta unterhielten die Dominikaner neben dem Noviziat auch angesehene Studienanstalten, entsprechend unserem Gymnasium. Von 1915 bis 1925 diente Pater Ludgerus dem Orden in Venlo und auf dem Schwichtelnhof in Vechta. Doch allzu früh hatten Arbeit und Sorge seine Kräfte aufgezehrt. Die gütige Vorsehung führte ihn an seinem Lebensabend an den Ort seiner ersten Gründung zurück.

 

Am 20. Juni 1925, einem Samstag, traf der Gründer des Meckinghovener Klosters, der hochw. P. Ludgerus M. Pohlschröder, wieder in Meckinghoven ein. Groß war die Freude der alten Meckinghovener Eingesessenen, die mit herzlicher Verehrung an ihrem "ersten Präses" hingen. Auch die Geistlichkeit des Dekanates Datteln gab ihrer Freude über die Rückkehr des "guten P. Ludgerus" unverhohlen Ausdruck. Und offenbar war dieser selbst mit der Versetzung nach Meckinghoven sehr zufrieden; sah er doch mit Freuden, wie seine Gründung sich so schön entwickelt hatte und wie vom Kloster durch die Pfarrseelsorge und das Exerzitienhaus weithin Ströme von Gnaden ausgingen.

 

Am 28. März 1933 verstarb Pater Ludgerus. Ein Priesterleben gesegnet durch Arbeit und Leiden, reich an Verdiensten für die katholische Gemeinde Meckinghoven, war zur Neige gegangen, als er im Meckinghovener Kloster seine Augen zur ewigen Ruhe schloss.