Sanierung der Dattelner Stadtgalerie

15.09.2023

 

Die Dattelner Stadtgalerie soll in neuem Glanz erstrahlen. Der Wuppertaler Architekt Markus Rathke hat in enger Zusammenarbeit mit dem Immobilieneigentümer Greenman und den Vertretern von Schoofs-Immobilien ein Konzept entworfen, das die Strahlkraft des Einkaufszentrums in die Dattelner Innenstadt, auf den Neumarkt und in die Fußgängerzone tragen soll.

So soll die Stadtgalerie aussehen, wenn die Bauarbeiten Anfang 2025 abgeschlossen sein werden.

© RATHKE Architekten BDA Wuppertal

Nicht Abriss und Neubau der bestehenden Gebäude sind geplant, sondern – unter dem Stichwort „Transformation“ – sind der Erhalt (Keep it!) möglichst vieler Elemente, die Öffnung (Open it!) der Fassade und eine Begrünung (Make it green!) der Dächer und Außenwände die Eckpunkte der anstehenden Sanierung der Immobilie, die zuletzt vor elf Jahren von der Firma CONCEPTA komplett generalüberholt wurde. Möglich sei dies, weil die Bausubstanz der beiden Gebäudeteile – das ehemalige Karstadt-Gebäude aus den 1970 er Jahren und das Ellermann-Zentrum aus den 1990er Jahren – in Ordnung sei. „Und das nachhaltigste Gebäude ist das, das erst gar nicht gebaut wird“, so Markus Rathke.

 

Dennoch wird die Stadtgalerie nach dem Umbau nicht wiederzuerkennen sein. Die Außenfassaden sollen mit großen Fenstern viel Licht ins Gebäude fließen lassen, die Betonwände sollen durchgängig begrünt werden, im Innern wird die verwinkelte Wegeführung verschwinden, eine gerade Passage wird vom Neumarkt zur Kolpingstraße führen. Dadurch wird der Ankermieter, ein Lebensmittel-Vollsortimenter, dessen Name noch geheim gehalten wird, von allen Seiten im Blickfeld der Kundinnen und Kunden stehen. Die übrigen Fachmärkte werden ihre Verkaufsflächen rechts und links dieser zentralen Passage finden. All das sei ohne allzu großem Aufwand realisierbar, weil der alte Karstadt-Bau aus einem Stahlskelett besteht, in das die einzelnen Etagen und Wandelemente wie in einem Baukasten eingesetzt worden sind und leicht ausgetauscht werden können.

 

Die Tiefgarage bleibt erhalten, sie bekommt aber eine neue Zufahrt vom Lutherplatz. Die jetzige Zufahrt wird für eine zeitgemäße Warenanlieferung benötigt, die Lastwagen werden in Zukunft von der Martin-Luther-Straße vorwärts in diese Zone ein- und ausfahren können. Die bisher notwendigen Wendemanöver und Rückwärtsfahrten fallen weg, der Lärm bleibt im Innern des Gebäudes.

 

Auch das Parkdeck mit seinen 200 Stellplätzen bleibt erhalten, die s-förmige Zufahrt von der Kolpingstraße wird jedoch – zugunsten eines neuen Galerieeingangs – abgerissen und durch eine neu gebaute gerade Strecke entlang der Hauswand ersetzt. Parallel dazu führt eine Rolltreppe, die tauglich für Einkaufswagen sein wird, vom Kassenbereich des Lebensmittelhändlers zum Parkdeck. Aufgrund einer neuen Bauvorschrift, die verlangt, dass Parkflächen mit mehr als 35 Stellplätzen mit Solarzellen überdacht werden müssen, wird Greenman Energie dieses Projekt übernehmen.

 

Greenman betont, dass man sich bislang noch in der konzeptionellen Phase befände. Bis die endgültige Planung abgeschlossen ist, werden noch einige Monate vergehen. Die Bauarbeiten sollen in etwa einem Jahr beginnen und zum Sommer 2025 abgeschlossen sein.

So sieht die Stadtgalerie Datteln momentan aus. Die Auffahrt (rechts) zum Parkdeck wird neu gemacht,

die Anlieferung (unten) über die Martin-Luther-Straße wird den Verkehr nicht mehr länger behindern.

© © RVR, 2022, dl-de/by-2-0

Hier der Bericht aus der Dattelner Morgenpost vom 15. September 2023:

 

 

Rückkehr des Supermarktes?

So soll die Stadtgalerie Datteln schon bald aussehen

 

Stefan Korte Redakteur , Dattelner Morgenpost , 15.09.2023

 

Grün, hell, freundlich: Die Stadtgalerie Datteln bekommt nach knapp elf Jahren bereits die erste Generalüberholung. Das Konzept ist vielversprechend.

 

Die Innenstadt wird in den kommenden Jahren einige Veränderungen durchmachen – und die Stadtgalerie wird dabei keine Ausnahme sein. Zwar hat die Stadtverwaltung damit nichts zu tun, da der Gebäudekomplex in privater Hand ist, doch die Pläne der Immobilienfirma Greenman kommen zeitlich sehr gelegen. Und sie kommen auch sonst sehr gelegen. Denn fast elf Jahre nach ihrer Eröffnung ist die Stadtgalerie bereits ein Sorgenkind in Datteln. Viele Ladenlokale stehen leer, der graue Betonklotz, in dem einst Karstadt seine Waren anbot,, ist nicht gerade eine Augenweide. Und wer das erste Mal in das Einkaufszentrum unterwegs ist, dürfte sich nicht nur einmal verlaufen haben.

Das alles soll sich aber ändern. „Transformation“ nennt Inhaber Greenman die Maßnahmen, die in etwa einem Jahr beginnen und bis Frühjahr 2025 beendet sein sollen. Und diese Wandlung hat einiges zu bieten.

 

Der Supermarkt ist schon gesetzt

Vielleicht das Wichtigste zuerst: Es wird definitiv wieder einen Supermarkt in der Stadtgalerie geben. Greenman steht bereits seit einigen Monaten in Verhandlungen, die Verträge sollen bald unterschriftsreif sein. Über den Namen schweigt man sich natürlich noch aus.

Dass es dem Investor ernst mit dem Lebensmittelmarkt ist, lässt sich vor allem daran erkennen: Die komplette Galerie wird auf diesen Markt ausgerichtet sein. Wer vom Neumarkt aus das Gebäude betritt, wird direkt darauf zulaufen. Die Rückseite an der Kolpingstraße wird zudem deutlich einladender gestaltet werden – der Supermarkt als zentrales Element.

Dafür wird auch die S-förmige Auffahrt zum Parkdeck abgerissen und neu gebaut werden, dann als gerade Strecke entlang der Hauswand, parallel dazu eine Rolltreppe, die tauglich für Einkaufswagen sein wird.

 

Was die Stadtgalerie insgesamt angeht, dürfte sie nach der Sanierung nicht mehr wiederzuerkennen sein. Die komplette Fassade wird ein Wechsel aus großen Fenstern und viel (echtem) Grün werden. Der Bau besteht aus einem Stahlskelett, in das die einzelnen Etagen und Wandelemente wie in einem Baukasten eingesetzt worden sind. Diese Elemente lassen sich mit wenig Aufwand austauschen.

 

Einfachheit ist übrigens auch in anderer Hinsicht ein Schlüsselwort. Denn momentan ist die Passage innerhalb der Stadtgalerie verwinkelt und unübersichtlich – und damit auch ein Grund für die schlechte Kundenfrequenz. Nach der Sanierung wird es nur noch eine Hauptachse zwischen Neumarkt und Kolpingstraße geben sowie den Zugang von der Gasse zwischen Geiping und Tara M.

 

Ein Problem, das aktuell noch besteht, ist die Anlieferung von der Martin-Luther-Straße aus. Bislang müssen Lastwagen hier aufwendig rangieren, teils rückwärts fahren. Das kann mitunter gefährlich werden und behindert den Weg für Rettungswagen auf dem Weg zum Krankenhaus. Künftig sollen die Lastwagen vorwärts ins Gebäude ein- und ausfahren können. Dafür entsteht ein Ladebereich im Innern der Stadtgalerie, parallel zur Martin-Luther-Straße. Vorteil: Wendemanöver werden unnötig und der Lärm bleibt im Innern des Gebäudes.

 

Zuletzt ist da noch das Parkdeck. Rund 200 Stellplätze werden dort übrig bleiben (nur eine Hand voll weniger als bisher). Und eine neue Bauvorschrift kommt auch ganz gelegen: Bei mehr als 35 Parkplätzen muss eine Überdachung mit Solarzellen her. Genau das wird deshalb auch hier passieren.

 

Wichtiges Kernelement auf Vordermann bringen

Die Präsentation in der letzten Ratssitzung wurde von allen Anwesenden sehr positiv aufgenommen. Unterstützung seitens der Politik dürfte Greenman damit wohl haben. Schließlich wird ein Kernelement der westlichen Innenstadt zeitgemäß auf Vordermann gebracht werden. Und wenn das fertig ist, beginnt die Sanierung der Hohe Straße – voraussichtlich.