Uwe Wallkötter, Dattelner Morgenpost, 26. März 2017
DATTELN. Die Bürgerinitiative (BI) „Leerstand verhindern“ ist Geschichte. Die BI heißt jetzt „Initiative Datteln“. Und nicht nur der Name ist neu, sondern auch die Ziele. Kein Wunder, denn das Hauptaugenmerk der alten BI, die Verhinderung von Einzelhandel auf dem Schemm, ist ja erreicht.
Der Schemmparkplatz ist an einigen Stellen in desolatem Zustand. Foto: Andreas Kalthoff
Die Zielrichtung der Initiative ist jetzt die Unterstützung und Förderung kultureller und wirtschaftlicher Belange der Stadt. Gleichzeitig will die Initiative Datteln das Stadtmarketing sowie die Interessen der Wirtschaft unterstützen.
Auf der Mitgliederversammlung – von 270 Mitgliedern waren nur acht erschienen – einigte sich die Initiative auf eine erste Schwerpunktaufgabe in 2017. Sie will das Thema Parken und Verkehr beackern. Es gibt auch schon einen ersten konkreten Antrag an Rat und Verwaltung: die Herrichtung des desolaten Schemmparkplatzes. Eine Million Euro soll die Stadt dafür im Haushalt des kommenden Jahres bereitstellen.
Eine ordentliche Pflasterung mit Grün, evtl. auch ein Spielplatz für Kinder in der Mitte – das sind die Vorstellungen der Initiative. Für den Sprecher Friedrich Eckart ist das für die Stadtverwaltung durchaus leistbar, immerhin nehme die Stadt jährlich rund 150 000 Euro an Parkgebühren auf diesem zentralen Innenstadtparkplatz ein. Stark machen will sich die Initiative auch für eine bessere Beschilderung der Parkplätze, um gerade auswärtigen Kunden die Parkplatzsuche zu erleichtern.
Es gab auf der Mitgliederversammlung auch Kritik an der Stadtverwaltung. Die Initiative vermisst eine Marketingstrategie für Datteln, nicht nur bezogen auf die Innenstadtentwicklung. Eckart vermisst zum Beispiel ein Handlungskonzept für das neue Gewerbegebiet Meckinghoven, in dem klar kommuniziert werde, was für Branchen dort gewünscht sind und welche nicht. Es könne nicht sein, dass die Stadt abwarte, bis jemand anklopft, der sich dort niederlassen möchte, so Eckart.
Es gab an dem Abend allerdings auch Kritik aus den eigenen Reihen. Mohamad El-Zein, Grünen-Ratsherr und Mitglied der Initiative, forderte, dass die Initiative nach der Verhinderung der Schemmbebauung nun auch konkrete Ziele liefern müsse, wie es in der Stadt weitergehen soll.
Die Stadt voranzubringen könne nur funktionieren, wenn alle Beteiligten wie Stadt, Politik und Werbegemeinschaft an einem Strang ziehen würden, betonte Eckart. Alle Gruppierungen an einen Tisch zu holen, dafür wolle sich die Initiative stark machen, so Friedrich Eckart.