Stärkung des Standorts statt Stillstand

 

 

Warum steht die Zukunft der Fußgängerzone so zentral im Brennglas der Öffentlichkeit, warum kümmert sich anscheinend niemand um eine Stärkung der vor sich hin dümpelnden Stadtgalerie?

 

Seit mehr als zwei Jahren ist der Eingang zur Stadtgalerie an der Kolingstraße geschlossen, nachdem REWE das Haus verlassen hatte und kein Ersatz gefunden werden konnte. Auch in den Gängen hinter den Eingängen am Neumarkt und am Lutherplatz reiht sich ein Leerstand an den anderen.

 

Denn wenn in Datteln über die Aufwertung und Belebung der Innenstadt gesprochen wird, denken die Allermeisten an die Attraktivierung, an den Umbau der Fußgängerzone zwischen Neumarkt, Hohe Straße und Tigg. Dabei wird oft übersehen, dass sich in den letzten zwei Jahren die Stadtgalerie als die viel größere Problemzone entpuppt hat. Mietverträge laufen aus und werden nicht verlängert: REWE ist weg, Depot, Tamaris und Jeans Fritz sind weg.

Andere verlängern ihre Mietverträge nur kurzfristig, in der Hoffnung, dass in absehbarer Zeit einer der großen Lebensmittel-Vollsortimenter als hochfrequentierter Ankermieter für die Stadtgalerie gefunden wird.

Wieder andere schielen auf das Ablaufdatum ihrer Verträge und könnten auch bald weg sein, weil sie die Hoffnung aufgegeben haben, dass der Vollsortimenter kommt. Welche Auswirkungen das auf die Besucherzahl, auf die Kundenfrequenz und die Laufwege in der Innenstadt haben wird, ist noch gar nicht zu überblicken und wird vor allem von den direkten Nachbarn der Stadtgalerie argwöhnisch beobachtet.

 

Und übrigens: Für den Schemm und seine Weiterentwicklung interessiert sich im Moment niemand.

Analyse des städtebaulichen Umfelds

Tigg, Hohe Straße, Neumarkt, Castroper Straße


Einige der Fragen, die an uns als Initiative Datteln gestellt werden, müssen wir an die Stadtverwaltung weiterreichen, denn sie gehen in die Richtung: Wie sinnvoll ist es, für 130.000 Euro solch eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben und erstellen zu lassen, ohne den Eigentümer und Betreiber der Immobilie miteinzubeziehen?

Wie sind die Ergebnisse der Studie dem Eigentümer Greenman mitgeteilt worden, gab es nach Fertigstellung der Studie Gespräche zwischen der Stadt und dem Eigentümer, und was ist, wenn ja, dabei raus gekommen?

 

Die interessierte Öffentlichkeit und die besorgten Nachbarn wollen Antworten auf die Fragen, die die Stadt selbst in ihrer Darstellung aufgeworfen hat (siehe Sitzungsvorlage vom 08.06.2022):

 

Mikrostandort Stadtgalerie Datteln

  • Inwiefern bilden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie eine wichtige Perspektive im Umgang mit der zukünftigen Entwicklung in der Innenstadt, vor allem für die Fußgängerzone?

  • Wie können die Erkenntnisse der Studie zielgerichtet angewandt werden?

  • Inwiefern stellen die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie eine zentrale Grundlage für die Gespräche mit dem Eigentümer der Stadtgalerie dar?

  • Welches Ergebnis hatten die erneuten Gespräche der Verwaltung mit dem Eigentümer der Stadtgalerie nach Fertigstellung der Machbarkeitsstudie? (um zum einen die Ergebnisse der Studie vorzustellen und zum anderen die weiteren konkreten Handlungsansätze abzustimmen)

  • Wie haben die Eigentümer der anliegenden Grundstücke auf die Ergebnisse der Studie reagiert?
  • Konnte mit ihnen, basierend auf den Ergebnissen der Studie, Lösungsansätze zur Aufwertung des Umfeldes der Stadtgalerie abgestimmt werden?

Welche der drei Varianten führt am ehesten zu einer Stärkung des Standortes Dattelner Innenstadt?

- Pflege des Bestands und maßvolle Modernisierung,

- Nutzungsänderungen / -anpassungen mithilfe struktureller Eingriffe in die Bausubstanz,

- Abriss und grundlegende Erneuerung

Variante 1

Variante 2

Variante 3


 

Welches ist die wahrscheinlichste Variante?

In den drei vorgelegten Varianten rechnen die Gutachterinnen mit der Existenz eines Lebensmittel-Vollsortimenters. Variante 1 lebt grundsätzlich von diesem Ankermieter, aber auch in den Varianten 2 und 3 taucht er jeweils als unverzichtbar auf. Da unterdessen klar geworden ist, dass weder REWE noch Edeka noch Kaufland noch ein anderes Frequenz bringendes Unternehmen Interesse an diesem Standort bekundet hat, ist die Realisierung aller vorgelegten Varianten äußerst unwahrscheinlich.

 

Heißt das nun: Ist etwa doch die Null-Variante zu befürchten: Stillstand. Alles bleibt beim Alten, dem Eigentümer laufen nach und nach die Mieter davon, zum Schluss überlässt der Eigentümer die Immobilie einem neuen Interessenten zum Restbuchwert?

 

Oder gibt es Fördermittel, damit die Stadtverwaltung die Immobilie Stadtgalerie kaufen kann? Wenn ja, wäre nämlich Planbarkeit für eine grundlegende Erneuerung des Standorts auf der Basis eines zukunftsfähigen Konzeptes zur Stärkung des Standortes Datteln und zum Wohle der Stadtgesellschaft möglich, was beim jetzigen Eigentümer nicht erkennbar ist.

Hier entsteht etwa Neues für Sie! Doch was?