Adam & Eva Moden

 

Vor fünf Jahren eröffnete in Datteln eine Filiale von „Adam & Eva Moden“ – ein Unternehmen, das schon vor 50 Jahren in Lüdinghausen gegründet wurde. Nicht nur Mode ging hier über die Theke...

 

von Sebastian Balint, Dattelner Morgenpost / 18. Dezember 2021

 

Wir danken der

Dattelner Morgenpost

für die Erlaubnis,

ihre Artikel auf unserer

Seite verwenden zu dürfen.


Für den Standort Datteln hat sich das Unternehmerehepaar Claudia und Thomas Wulf ganz bewusst entschieden. Vor der Eröffnung der Filiale von „Adam & Eva Moden“ an der Hohen Straße 31a hätten viele Dattelner im Haupthaus in Lüdinghausen eingekauft, berichtet Thomas Wulf. Offenbar so viele, dass 2016 in direkter Nachbarschaft zur Stadtgalerie Adam & Eva Moden eröffnete.

 

Im Angebot seit jeher: Junge Marken-Mode. Unternehmensgründer Manfred Wulf war in den 60er-Jahren als Handelsreisender im Textilbereich unterwegs. Durch die Kontakte zu den unterschiedlichsten Herstellern und Modehäusern landauf, landab perfektionierte er sein Gespür für aufkommende Trends.

 

Dattelner Filiale des Stammsitzes von „Adam & Eva Moden“

 

Hinzu kam eine gehörige Portion unternehmerischer Mut und ein schier unerschöpfliches Maß an Kreativität. „Damals fand im Bereich der jungen Mode ein großer Umbruch statt“, erklärt Thomas Wulf. „Nicht nur die Mode veränderte sich.“ Junge Menschen wollten ihre Mode nun auch in Geschäften kaufen, die auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet waren. Firmengründer Manfred Wulf erkannte eine Lücke und damit die Geschäftsidee für sein Unternehmen. Auf nur sieben Quadratmetern Verkaufsfläche eröffnete er im Jahr 1970 die Boutique Adam & Eva Moden in Lüdinghausen.

 

Stephan Bröcker (r.), Chef der Dattelner Werbegemeinschaft, freut sich, dass Thomas Wulf sich mit seinem Unternehmen Adam & Eva Moden stärker in Datteln engagieren möchte. Zum 50-jährigen Jubiläum überreichte er Thomas Wulf einen Strauß Blumen. (Foto: © Sebastian Balint, Dattelner Morgenpost)

 

Manfred Wulf und Ehefrau Elisabeth legten nicht nur Wert auf einen exklusiven Marken-Mix. Damals wie heute bietet das Unternehmen modische Beratungen mit Blick auf kommenden Trends und Vorlieben der Kunden. Auch die Einrichtung spielte von Anfang an ein großes Thema. So gab es zum Beispiel eine Bar, an der die Kunden den „Paradiestrunk“, eine süße Sektbowle, genießen konnten.

 

Modenschauen, aber auch Weinproben und sogar Lesungen

 

„Es gibt wohl kaum etwas, was wir nicht schon in unseren Geschäften ausprobiert haben“, berichtet Thomas Wulf lachend. „Natürlich haben wir Modenschauen gemacht. Aber wir haben auch Lesungen zu Buchveröffentlichungen veranstaltet. Wir machen Konzerte, Weinproben. Eigentlich alles, von dem wir glauben, dass es zum Lifestyle unserer Kunden passt.“ Mit 50 Jahren erfolgreicher Firmengeschichte im Rücken und einem Unternehmen, das langsam, aber stetig wächst, hatte die Familie Wulf offensichtlich des Öfteren den richtigen Riecher.

 

Die Corona-Pandemie habe selbstverständlich ihre Spuren hinterlassen, sagt Thomas Wulf. Jedoch sehe er hier aus unternehmerischer Sicht in erster Linie eine weitere Herausforderung, die es zu bewältigen gelte. „In den 70er-Jahren waren es die Kaufhäuser, die uns das Leben schwer gemacht haben“, sagt er. „In den 80er-Jahren waren es die Versandhäuser, gegen die wir uns behaupten mussten. Dann kamen die Internetanbieter und jetzt obendrauf noch die Pandemie. Das sind alles Herausforderungen, denen man sich als Unternehmer einfach stellen muss.“

 

Große Hoffnungen ruhen auf der dritten Generation

 

Große Hoffnungen setzt er nun in die dritte Generation der Familie Wulf. „Mein Sohn studiert zurzeit zwar noch, ist aber schon jetzt dabei, erste Akzente zu setzen“, erklärt Thomas Wulf. Dabei habe er natürlich auch das Internet im Blick. Doch das sei eben nur ein Aspekt der Arbeit. „Wir leben vom direkten Kontakt zu unseren Kunden“, sagt Wulf. „Unser Fachwissen und unser Service sind es, was uns ausmacht.“

 

Nein, er blicke nicht mit bangen Augen in die Zukunft. Er sehe nach wie vor großes Potenzial für den stationären Handel. Die Frage sei, an welchen Stellschrauben man drehen muss, um Stammkunden zu halten und neue hinzuzugewinnen. „Da muss jeder sein eigenes Rezept entwickeln“, sagt er. Thomas Wulf hat Datteln – anders als der eine oder andere Bürger – längst nicht abgeschrieben. Dementsprechend will er sich in der Stadt engagieren. Das freut natürlich den Chef der Dattelner Werbegemeinschaft, Stephan Bröcker, der tatkräftige Mitstreiter gut gebrauchen kann.

 

Der Name Adam & Eva Moden entstand während eines gemütlichen Abends am Kamin. Elisabeth und Manfred Wulf waren der Meinung, dass der Name Wulf nicht bekannt genug ist, um mit ihm eine neue Marke zu etablieren. Es sollte etwas Griffiges sein, etwas, was das sofort erkennen lässt, dass Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen werden.